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125. Geburtstag Nelly Sachs
Die spätere Literaturnobelpreisträgerin Leonie (“Nelly”) Sachs wurde am 10. Dezember 1891 in Berlin-Schöneberg geboren. Schon früh begann sie Gedichte und kleine Texte zu schreiben und zu veröffentlichen. Am 16. Mai 1940 gelang ihr zusammen mit der Mutter gerade noch die Flucht mit der letzten Maschine von Berlin nach Stockholm. Trotz schwieriger Anfangsjahre im Exil begann Nelly Sachs Gedichtzyklen und szenische Dichtungen zu schreiben, die an die Schrecken der Ermordung und Verfolgung von Millionen ihrer Leidensgenossen erinnern sollten. Ihr erster Gedichtband erschien 1947 unter dem Titel „In den Wohnungen des Todes“. 1965 erhielt sie als erste Frau den „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“; an ihrem 75. Geburtstag, am 10. Dezember 1966 als erste deutsche Dichterin den Nobelpreis für Literatur, zusammen mit dem israelischen Schriftsteller Samuel Josef Agnon. Sie wurde zum Sprachrohr ihrer verfolgten, gefolterten und ermordeten „Schwestern und Brüder des jüdischen Volkes“. Nelly Sachs stirbt am 12. Mai 1970 und wird auf dem jüdischen Friedhof in Stockholm beerdigt.
„In der Flucht / welch großer Empfang / unterwegs – / (…) An Stelle von Heimat / halte ich die Verwandlungen der Welt – “
Nelly Sachs 1957
Grafische Gestaltung:
Prof. Daniela Haufe und Prof. Detlef Fiedler, Berlin
Foto: Anna Riwkin © Moderna Museet, Stockholm
Werte: 70 Cent