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Serie „Mikrowelten“ Nachtpfauenauge
Eine Feder? Ein Grashalm? Ein Farngewächs? Es ist der Fühler des „Kleinen Nachtpfauenauges“, einer Schmetterlingsart. Aufgenommen in 40-facher Vergrößerung. Welches Motiv sich hinter den Aufnahmen von Prof. Manfred P. Kage verbirgt, ist nicht sofort ersichtlich. Da erscheint das Skelett einer Radiolarie wie ein Konstrukt aus einem Science-Fiction-Film. Ein winziges Pantoffeltierchen mutiert zu einem bizarren Monster. „Mit unseren Fotos dringen wir in Welten vor, die so noch kein Mensch zuvor gesehen hat“, so beschreibt Kage die Kunst der Mikrofotografie.
Kage ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Seine Fotos erscheinen in Publikationen, Film und Fernsehen. Sie werden in Ausstellungen weltweit gezeigt. Die Bilder produziert Kage neu oder sie stammen aus seinem ca. 250 000 Aufnahmen zählenden Archiv. Möglich wird all das mittels ausgefeilter Technik. Mikroskope, Endoskope, Kaleidoskope, Filmtechnik und Projektoren – sie machen das scheinbar Unsichtbare sichtbar. Kage lichtet jedoch nicht nur ab. Er inszeniert seine Motive als Kunstwerke.
Zu bestaunen ist all dies im „KAGE Museum der Mikrofotografie“ auf Schloss Weißenstein bei Göppingen am Albtrauf. Die Ausstellung zeigt u.a. eine umfangreiche Präparaten-Sammlung sowie die dazugehörigen Bildwerke. Da erscheint der Stempel einer Kornblume oder das Skelett einer Kieselalge in ganz neuem Licht. Die Begeisterung für die Welt des Unsichtbaren entwickelte Manfred Kage früh. Mit 12 Jahren schraubte der 1935 in Delitsch bei Leipzig geborene Sachse sich u.a. aus einem alten Zeiss-Objektiv und seinem Märklin-Baukasten sein erstes Mikroskop zusammen. Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere.
Gestaltung Postwertzeichen:
Andrea Voß-Acker, Wuppertal
© KAGE Mikrofotografie
Werte: 70 + 250 Cent