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Serie "Wildes Deutschland"
Schwarzwald - Hornisgrinde
Dezember 2018 (Ausgabetag: 18.12.2018)
Mit 1164 Metern ist die Hornisgrinde die höchste Erhebung des Nordschwarzwalds im Südwesten Baden-Württembergs. Als beliebtes Ausflugsziel bietet sich Wanderern ein atemberaubender Ausblick über die bewaldeten Bergrücken hinunter ins Rheintal oder hinüber zu den Vogesen. Auf dem Hornisgrindepfad kann die Gegend vom sagenumwobenen Mummelsee aus erkundet werden. Der Weg führt unter anderem zum Hornisgrinde-Aussichtsturm und mittels eines Bohlenwegs über das geschützte Hochmoor, das bei dichtem Nebel eine schaurig-schöne Stimmung erzeugt.
Einen starken Einfluss auf die Oberflächenstruktur der aus Buntsandstein bestehenden Hornisgrinde hatte die letzte Eiszeit. In dieser Periode formte sich durch Abschürfungen eine 1700 Meter lange Hochfläche, von der steile Karwände abfallen. Obenauf entstand ein großes Moor, in dem sich bis zu fünf Meter mächtige Torfschichten bildeten. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 4,9° Celsius, darüber hinaus zählt das Gebiet mit durchschnittlich 2200 Millimetern Niederschlag im Jahr zu den regenreichsten Regionen Deutschlands. Ein Großteil der Niederschläge fällt als Schnee, so dass die Hochfläche oftmals schon im November vollständig schneebedeckt ist.
1938 wurde der südliche Bereich der Gipfelebene zum militärischen Sperrgebiet erklärt und erst 1997 wieder freigegeben. Da die Umgebung hauptsächlich aus geschlossener Waldfläche besteht, erscheint der Gipfel aus baumlosen Feuchtheiden wie ein „kahler Kopf“. Im Schwäbisch-Alemannischen als „Grind“ bezeichnet, erhielt der Berg so einen Teil seines Namens. Viele seltene, aber auch gefährdete Pflanzen sind hier anzutreffen, darunter 170 Moosarten, von denen einige sogar als verschollen galten. Zahlreiche Vogelarten nisten in den Latschen und Fichten, an den Karwänden und am Hochmoor. Um Flora und Fauna zu erhalten, wurde ein Teil des Gebiets 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 2014 eröffnete schließlich der erste Nationalpark Baden-Württembergs auf einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern.
Gestaltung Postwertzeichen:
Professor Dieter Ziegenfeuter, Dortmund
Foto © Norbert Rosing, Naturfotografie
Wert: 70 Cent