Sie sind hier:

Inhalt

Serie "Aufrechte Demokraten"
Fritz Bauer

Fritz Bauer
November 2019 (02.11.2019)

»Ich bin 1949 aus der Emigration zurückgekehrt, um – im Rahmen des mir vielleicht Möglichen – etwas für den Menschen und die Menschen zu tun«. Der Jurist Fritz Bauer, der dies in einem privaten Brief Anfang der sechziger Jahre schrieb, meinte damit sein Mitwirken an der Demokratisierung der neu gegründeten Bundesrepublik. Nur durch die Konfrontation mit den Verbrechen des Nationalsozialismus, so seine Überzeugung, konnten demokratisches Bewusstsein und eine demokratische Justiz im Land entstehen. Sowohl in Braunschweig als auch später in Frankfurt am Main ließ Bauer in seiner Funktion als Generalstaatsanwalt den ersten Artikel des Grundgesetzes an die Fassade der Justizgebäude anbringen: »Die Würde des Menschen ist unantastbar.« Im Gesetzestext heißt es weiter: »Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.« Bauer sah seine Aufgabe darin, die Bürger vor Übergriffen des Staates zu bewahren. Als Sozialdemokrat und Jude hatte er die Verfolgung im Nationalsozialismus selbst erfahren. Die Demokratisierung der west-deutschen Gesellschaft konnte nach seiner Auffassung nur gelingen, wenn sich der Einzelne aktiv für sie einsetzte. Als wesentlicher Initiator des großen Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963 – 1965) ging Fritz Bauer in die Geschichte ein. Stets betonte er, dass er nicht die Vergangenheit, sondern vielmehr Gegenwart und Zukunft im Blick habe. Für Recht und Demokratie stritt Fritz Bauer unermüdlich.

Gestaltung Postwertzeichen:
Detlef Behr, Köln
Fotografie: stefan moses | © stefan moses archiv

Wert: 270 Cent