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50 Jahre Ärzte ohne Grenzen
Seit 50 Jahren leistet das internationale Netzwerk von MÉDECINS SANS FRONTIÈRES/ÄRZTE OHNE GRENZEN (MSF) medizinische Nothilfe – überall dort, wo in Kriegs- und Krisengebieten das Leben zahlreicher Menschen in Gefahr ist. Doch humanitäre Hilfe zu leisten, ist vielerorts gefährlich. Immer wieder werden Krankenhäuser und Helferinnen und Helfer zum Ziel von Angriffen. Am 3. Oktober 2015 beschoss die US-amerikanische Luftwaffe das Unfallkrankenhaus von MSF in Kundus, das danach weitgehend in Trümmern lag. 42 Menschen verloren ihr Leben, unter ihnen 24 Patientinnen und Patienten und 14 Mitarbeitende der Nothilfeorganisation. Das Krankenhaus war das einzige im Nordosten Afghanistans, das kostenlos hochwertige lebensrettende Chirurgie anbot, und der Angriff ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht. Die Nothilfeorganisation forderte wiederholt eine internationale unabhängige Untersuchung der Luftangriffe – vergebens.
Doch MSF hilft weiterhin, in Afghanistan, im Südsudan, im Jemen oder in Syrien. Der Einsatz inmitten von Bürgerkriegen und Gewalt ist dank der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit der Organisation möglich. Die Teams helfen allen Menschen, ohne nach ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung zu fragen. Dabei entscheidet MSF selbst, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Diesen unabhängigen Einsatz machen mehr als 6,3 Mio. Spenderinnen und Spender weltweit möglich: Rund 95 Prozent der Einnahmen von MSF stammen aus privaten Spenden und Zuwendungen. Für die Arbeit in Ländern wie Afghanistan nimmt die Nothilfeorganisation keinerlei Regierungsgelder an.
Gestaltung des Postwertzeichens:
Prof. Daniela Haufe und Prof. Detlef Fiedler, Berlin
Foto: © picture alliance / dpa / Mohammad Jawad
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