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Serie „Tag der Briefmarke“ Schätze der Philatelie – Bordeaux-Brief
September 2021 (2. Steptember 2021)Ein besonderer Brief beschäftigt und begeistert die Philatelistinnen und Philatelisten seit seiner Entdeckung vor mehr als 115 Jahren. Nicht nur in Fachkreisen hat der „Bordeaux-Brief“ längst einen legendären Ruf. Am 4. Oktober 1847 schickte ihn der Weinhändler Edward Francis von der Insel Mauritius im Indischen Ozean in die französische Stadt Bordeaux. Die besondere Frankatur: eine blaue und eine rote Mauritius-Briefmarke. Nach einem Weg über 85 Tage kam der Brief am 28. Dezember 1847 über England und Paris in Bordeaux an. Empfänger war die Weinhandlung der Messieurs Ducan & Lurguie. Edward Francis in Port Louis bestätigte in dem Brief den Erhalt von knapp 50 Fässern Wein – und schuf damit einen besonderen „Schatz der Philatelie“. Für Philatelistinnen und Philatelisten sind neben den beiden Briefmarken auch die zahlreichen Stempel aus Mauritius sowie England von Interesse.
Ebenso interessant ist die Geschichte der „Entdeckung“ des Briefes. Angeblich hat ein Schüler den Umschlag im Jahr 1902 im Archiv der Weinhandlung in Bordeaux entdeckt und 1903 an den Herausgeber der französischen Philateliezeitschrift „Le Philatélist Français“, Théophile Lemaire, verkauft. Später zählten unter anderem die bekannten Philatelisten Alfred F. Lichtenstein, Arthur Hind, Maurice Burrus und Hiroyuki Kanai zu den Besitzern des außergewöhnlichen Briefes. Im Jahr 1993 wurde der Bordeaux-Brief für mehr als 5,2 Mio. Euro über eine Auktion in der Schweiz an einen nicht bekannten Bieter aus Singapur verkauft. Der Brief befindet sich bis heute in Privatbesitz und zählt zu den teuersten philatelistischen Sammlerstücken der Welt.
Der Bordeaux-Brief fasziniert bis heute die Philatelistinnen und Philatelisten rund um die Welt. Jetzt macht er Werbung für die Internationale Briefmarken-Ausstellung IBRA vom 25. bis 28. Mai 2023 in Essen. Dort soll der Brief in der Schatzkammer ausgestellt werden.
Gestaltung des Postwertzeichens:
Carsten Wolff. Frankfurt am Main
Wert: 80 + 40 Cent