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Serie „Für die Jugend“ Amphibien
Die Jugendmarken mit einem »Plus« von wenigen Cent werden seit über 50 Jahren zugunsten der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. herausgegeben. Mit den Pluserlösen fördert die Stiftung zahlreiche Maßnahmen zum Wohle von Kindern und Jugendlichen. Die diesjährigen Jugendmarken zeigen Motive der Amphibien
Bergmolch / Laubfrosch / Feuersalamander
Amphibien sind ganz besondere Tiere. Sie waren die ersten Wirbeltiere, die vor über 350 Millionen Jahren den Schritt vom Wasser ans Land vollzogen haben. Mit derzeit über 8300 bekannten Arten bewohnen sie, außer den Meeren und den Polen, fast alle Lebensräume unserer Erde.
Ihre aquatische Herkunft zeigt sich auch heute noch in ihrer Entwicklung. Die meisten Arten, so beispielsweise unsere Grasfrösche, Erdkröten oder Bergmolche, beginnen ihr Leben im Ei und als Larve im Wasser und gehen erst nach einer Metamorphose zum Landleben über. Allerdings gibt es mannigfaltige Variationen von diesen Lebensläufen. So transportieren die Männchen der Geburtshelferkröte die Eischnüre um die Hinterbeine gewickelt so lange in feuchten und sicheren Verstecken an Land, bis die Kaulquappen zum Schlupf bereit sind; die Weibchen der Feuersalamander gebären fertig entwickelte Larven, die sie in Bäche entlassen und der Alpensalamander bringt nach einer Tragzeit von 2 bis 3 Jahren zwei fertig entwickelte Jungtiere zur Welt.
Amphibien haben eine für viele Stoffe durchlässige, ständig feuchte Haut. Um diese vor Mikroorganismen zu schützen produzieren die verschiedenen Amphibienarten eine große Zahl unterschiedlichster chemischer Stoffe, die bei manchen Arten auch zur Feindabwehr weiterentwickelt wurden, was beispielsweise auch die Warnfärbungen bei Feuersalamander, Gelb- und Rotbauchunke gut sichtbar kundtun. Viele Derivate dieser Stoffe finden heute in der Schmerz-, Krebs- und sogar Aidstherapie eine Anwendung auch bei uns. Die durchlässige Haut, ihr Leben in zwei Umwelten und ihre hohen Ansprüche an die Lebensräume machen Amphibien aber leider auch zu den gefährdetsten Lebewesen unserer Erde. Etwa 40 % aller bekannter Arten sind vom Aussterben bedroht.
In Deutschland leben 21 Molch-, Salamander-, Unken-, Kröten- und Froscharten, sieben von ihnen stehen auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Eine weitere, der Feuersalamander, kämpft derzeit wegen einer invasiven Pilzkrankheit um sein Überleben in Deutschland.
Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel:
Prof. Annette Le Fort und Prof. André Heers, Berlin
Foto Bergmolch: © Shutterstock / Ihor Hvozdetskyi
Foto Laubfrosch: © Heike Lorbeer
Foto Feuersalamander: © Stefan Schaub
Text: Dr. Mark-Oliver Rödel, Museum für Naturkunde, Berlin
Werte: 85 + 40 Cent; 100 + 45 Cent; 160 + 55 Cent