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75 Jahre Grundgesetz
Vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949, wurde in Bonn das „Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“ feierlich unterzeichnet und trat mit Ablauf des gleichen Tages in Kraft. Die Militärgouverneure der drei westlichen Siegermächte Frankreich, Großbritannien und USA beauftragten am 1. Juli 1948 die Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder, einen föderalen demokratischen Staat zu errichten. Diese waren aufgefordert, eine verfassungsgebende Nationalversammlung mit dem Ziel einzuberufen, eine Verfassung auszuarbeiten, welche nach Genehmigung durch die Alliierten in einem Volksentscheid ratifiziert werden sollte.
Angesichts des geteilten Deutschlands nahmen die Ministerpräsidenten diesen Auftrag mit ihren „Koblenzer Beschlüssen“ vom 10. Juli 1948 nur zögerlich an und erklärten sich bereit, ein „Grundgesetz (vorläufige Verfassung)“ erarbeiten zu lassen. Auf der Grundlage eines ersten Entwurfes des „Verfassungskonvents“ auf Herrenchiemsee vom August 1948 erstellte der Parlamentarische Rat vom 1. September 1948 bis zum 8. Mai 1949 das Grundgesetz, das am 12. Mai 1949 von den Allliierten genehmigt und am 23. Mai 1949 feierlich unterzeichnet wurde.
Das ursprünglich als „provisorische Verfassung“ gedachte Grundgesetz bescherte Deutschland den bis heute bestehenden demokratischen Rechtsstaat und eine starke parlamentarische repräsentative Demokratie, in welcher der Schutz und der Rechtsanspruch auf Menschenrechte und individuelle Freiheiten an erster Stelle stehen.
Das Grundgesetz schuf auch die staatsrechtliche Voraussetzung für die deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Seit seinem Bestehen ist das Grundgesetz durch 67 Änderungsgesetze (Stand: 1. August 2023) modifiziert worden, ohne seinen Grundcharakter verloren zu haben, und hat sich bis heute bewährt.
Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel: Andreas Ahrens, Hannover
Bildnachweis: © picture alliance / photothek | Ute Grabowsky
Buchcover GG: © Michael Rechl, Kassel
Foto GG: © Bundeszentrale für politische Bildung
Wert: 85 Cent
Text: Dr. Michael F. Feldkamp, Berlin