- Datum 08.05.2024
DFB-Journal: Was hebt das Design aus Ihrer Sicht von anderen Münzen ab?
Christian Lindner: Es ist die Dynamik des Designs. Von außen nach innen, vom angedeuteten Berliner Olympiastadion – dem Ort des Finales – über die Eckfahnen und das Spielfeld läuft alles auf den Fußball zu. Hier verdichtet sich das Geschehen, hier entscheidet sich, ob Sieg oder Niederlage. Das Drumherum ist auch wichtig, aber wie heißt es im Fußball so schön: Entscheidend ist auf dem Platz.
DFB-Journal: Welches Symbol fällt Ihnen am deutlichsten ins Auge?
Christian Lindner: Der Bundesadler – unser Wappentier – steht im Zentrum der Rückseite der Münze. Er prangt ebenso vorne auf dem Trikot der Nationalspieler. Das ist ein schönes Pendant. Der Adler wird umrundet von zwölf Sternen, die Europa symbolisieren. Wir sind ein starkes Land mit einer starken Mannschaft umgeben von Freunden.
DFB-Journal: Welches Element macht Ihnen Lust auf die UEFA EURO 2024?
Christian Lindner: Die zwölf Sterne. Fußballeuropa wird sich bei uns versammeln und um den Titel kämpfen. Die besten Spieler des Kontinents werden sich in unseren Stadien messen. Fans werden bei uns ihren Mannschaften die Daumen drücken. Vor allem aber werden wir miteinander unsere Leidenschaft für den Fußball zelebrieren. Das weckt Erinnerungen an das Sommermärchen. Damals war die Welt zu Gast bei Freunden und wir feierten zusammen ein großes Fest. Diese Chance haben wir wieder, wir sollten sie nutzen.
DFB-Journal: Auch wenn es leicht zu erraten scheint: Welche Bedeutung hat die 11 Euro-Sonderprägung für Sie?
Christian Lindner: Die Ziffer 11 muss man ja nicht erklären… Münzen sind dafür gemacht, Zeit und Zeiten zu überdauern. Daher ist die Sonderprägung das perfekte Andenken an die EM. Wenn Sie sich selbst oder Ihre Kinder oder Enkelkinder später einmal an die EM erinnern möchten, können Sie noch in Jahrzehnten die Sonderprägung aus der Schublade holen. Sie wird dann so frisch aussehen wie heute, sofern Sie sie in Ehren halten. Eine etwas andere Form des Generationenkapitals!
DFB-Journal: Oft wird der Fußball mit Kommerz in Verbindung gebracht. Welche Rolle hat der Lieblingssport der Deutschen in unserer Gesellschaft?
Christian Lindner: Fußball ist die schönste Nebensache der Welt: Ein wunderbares Spiel, ein toller Sport, ein Gesprächsthema, bei dem die meisten mitreden können. Fußball ist aber noch viel mehr. Wer spielt, lernt sich im Training anzustrengen, um besser zu werden. Wer spielt, lernt sich im Wettbewerb zu messen, dabei aber innerhalb der Regeln zu bleiben. Fehlverhalten wird sanktioniert, Fairness eingefordert. Hier möchte ich auch die Leistungen der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter von der Kreis- bis zur Bundesliga hervorheben. Ohne sie wäre kein vernünftiges Spiel möglich.
Der Fußball vermittelt Werte und stärkt Charakterzüge, die auch im Alltag wichtig sind. Vielfalt und Teamplay gewinnen. Fußball ist also eine Schule des Lebens – und nicht die schlechteste!
DFB-Journal: Welche Rolle spielt Fußball in Ihrem Leben?
Christian Lindner: Ich bin bekanntermaßen ein Anhänger und Mitglied des BVB. Die Fieberkurve des BVB in den vergangenen Jahrzehnten – mit Meisterschaften und dem Champions League-Triumph 1997, den folgenden finanziellen Schwierigkeiten und dem geschäftlichen und sportlichen Weg zurück zur Spitze, gekrönt durch Meisterschaft und Pokal sowie Platz 2 in der Champions League – hatte es in sich. All die Dramen und Erfolge sind in meiner Erinnerung eng mit den Stationen meines eigenen Lebens verschmolzen. Wo war ich, mit wem schaute ich, als Borussia den Titel gewann, eine schlimme Klatsche kassierte oder gerade noch ein Remis rettete?
DFB-Journal: Waren Sie selbst als Fußballer aktiv?
Christian Lindner: Ich habe nachmittags nach der Schule mit meinen Freunden auf dem Bolzplatz gekickt. Vereinsmäßig war ich aber beim Handball.
DFB-Journal: Ihre Leidenschaft für Borussia Dortmund ist bekannt – planen Sie den Besuch eines EURO-Spiels in der Host City Dortmund?
Christian Lindner: Das ist leider nicht gesichert: Ich orientiere mich bei meinen Besuchen an den Mannschaften und will dazu EU-Finanzministerkollegen einladen.
DFB-Journal: Was für ein Deutschland sollen die Millionen Gäste aus dem Ausland erleben?
Christian Lindner: Sie sollen Deutschland erleben, wie es ist: gastfreundlich, weltoffen, leidenschaftlich und leistungsbereit. Darauf können und sollten wir stolz sein. Wir gehen hier im Land manchmal mit uns selbst recht hart ins Gericht. Dafür begeistern wir uns beim Fußball für die Leistungen und Kulturen der anderen. Das ist eine gute Voraussetzung für ein gemeinsames Fußballfest im Herzen Europas.
DFB-Journal: Schwarz-Rot-Gold sind sehr präsent – welche Farben erwarten Sie beim Finale der UEFA EURO 2024 in Berlin?
Christian Lindner: Schwarz, Rot und Gold wären toll, wahrscheinlich werden wir dazu noch etwas Blau, Weiß und Rot sehen.
DFB-Journal: Was macht Christian Lindner am 14. Juli 2024?
Christian Lindner: Er schaut mit Freunden ein fantastisches Finale.