Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Bettina Hagedorn, stellt die Briefmarken am 11. August 2020 in Berlin vor. Die Präsentation findet um 15.00 Uhr in der Feuerwache Tegel, Berliner Straße 16, 13507 Berlin statt.
Die Jugendmarken mit einem „Plus“ von wenigen Cent werden seit über 50 Jahren zugunsten der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. herausgegeben. Mit den Pluserlösen fördert die Stiftung Maßnahmen zum Wohle von Kindern und Jugendlichen. Die diesjährigen Jugendmarken zeigen Motive von folgenden historischen Feuerwehrfahrzeugen:
Der VW-Bus als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF), seit 1951 hergestellt, stellt den kleinsten Typ Löschfahrzeug dar. Er hatte eine Besatzung von drei oder fünf Mann und als feuerwehrtechnische Beladung eine – im Einsatzfall herauszunehmende – 800 Liter Löschwasser pro Minute leistende Tragkraftspritze mit entsprechendem Schlauchmaterial, das in einer Dachgalerie mitgeführt wurde. Es war nach seinen technischen Möglichkeiten zur selbständigen Bekämpfung kleinerer Brände vorgesehen und fand sich vor allem bei Freiwilligen Feuerwehren ländlicher Gebiete. Dieses Löschfahrzeug war das meistverkaufte im westlichen Deutschland.
Das Fahrzeug der Fa. Mercedes-Benz war als LF 16 ein Löschfahrzeug, das heißt, es beförderte eine Löschgruppe von einem Führer und acht Mann. Die 16 zeigt an, dass die fest im Heck des Fahrzeugs eingebaute Feuerlösch-Kreiselpumpe 1600 Liter Löschwasser in der Minute förderte. Solche LF 16, hergestellt in den 1960er bis 1970er Jahren, waren sowohl zur Brandbekämpfung als auch zu einfachen technischen Hilfeleistungen geeignet. Sie besaßen auch schon eine Schnellangriffseinrichtung, bei der – ohne Aufbau einer Wasserversorgung – ein Mann mit einem Rohr vorgehen und Wasser aus einem eingebautem Tank auf die Brandstelle geben konnte.
Das Tanklöschfahrzeug (TLF), seit 1965 gebaut, war zunächst in Werdau für 5 t Traglast entwickelt worden (daher W 50). Die Besatzung umfasste einen Führer und zwei Mann. Ausgerüstet mit einem Tank von 2000 Litern Löschwasser und einem von 500 Litern für Schaummittel war es vornehmlich für den Schnellangriff vorgesehen, also ohne vorherigen Aufbau einer Wasserversorgung, bzw. für die Versorgung der Einsatzstelle mit Löschwasser. Um im Bedarfsfall auch eine Brandstelle direkt von außen angreifen zu können, war auf dem Dach der Fahrerkabine ein Werfer angebracht, mit dem auch die Brandbekämpfung einer großen Fläche, wie z. B. bei einem Waldbrand, vorgenommen werden konnte.
(Text: Günter Strumpf, Berlin)
Die Sonderpostwertzeichen-Serie und der Ersttagsstempel wurden von Thomas Meyer aus Berlin gestaltet; Motiv „Volkswagen Typ 2 T1“ © Volkswagen 2020, Motiv „Mercedes Benz L 1113“ © Mercedes-Benz Classic. Die Sonderpostwertzeichen haben einen Wert von 80 + 40 Cent (Tragkraftspritzenfahrzeug), 95 + 45 Cent (Löschfahrzeug) und 155 + 55 Cent (Tanklöschfahrzeug). Die Briefmarken sind seit dem 6. August 2020 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.