Das Bundesministerium der Finanzen gibt am 7. Juli 2022 ein Sonderpostwertzeichen „200. Geburtstag Gregor Mendel“ heraus.
Die Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Prof. Dr. Luise Hölscher, stellt die Briefmarke am Mittwoch in Berlin vor. Die Präsentation findet am 29. Juni 2022 um 10 Uhr im Julius-Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Königin-Luise-Straße 19, in 14195 Berlin, statt.
„Gregor Mendel (* 20. Juli 1822 in Nordmähren; † 6. Januar 1884 in Brünn) war katholischer Priester und ein bedeutender Naturforscher und Entdecker. Er ist unbestritten der Vater der Vererbungslehre, sein Werk bildet noch heute die Grundlage züchterischer Tätigkeit.
Mehr als 10.000 Kreuzungen mit Erbsen führte er in seinem Klostergarten durch, um die Frage zu klären, wie bestimmte Merkmale vererbt werden. Den Ruhm seiner Arbeit konnte er selbst nicht mehr erleben. Er war bis an die Grenze der damals möglichen Erkenntnisse gestoßen. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1866 in der Abhandlung »Versuche über Pflanzen-Hybriden«. Erst die Wiederentdeckung der Mendelschen Gesetze durch Correns, de Vries und von Tschermak zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die Bestätigung der Gesetze wiederum nahezu zwei Jahrzehnte später durch die Genetiker R. A. Fisher, J.B.S. Haldane und S. Wright, machten aber eine systematische Pflanzenzüchtung erst möglich. Der Durchbruch für gezielte Kreuzung und Nachkommensprüfung war gelegt. Diese Arbeit bildet noch heute die Grundlage der Pflanzenzüchtung.
Kreuzung und Selektion wird auch Grundlage dafür sein, Pflanzen für die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Ernährungssicherung und Ressourcenschutz anzupassen.“
(Text: Gregor Mendel Stiftung Bonn)
Die Sonderbriefmarke und Ersttagsstempel wurden von Julia Warbanow aus Berlin gestaltet; Mendel-Portrait: © Universität für Bodenkultur Wien. Die Briefmarke hat einen Wert von 110 Cent und ist ab dem 7. Juli 2022 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.