Das Bundesministerium der Finanzen hat am 2. November 2024 ein Sonderpostwertzeichen Kirchenfenster „Himmlisches Licht“ der Abteikirche Tholey aus der Serie „Weihnachten“ herausgegeben. Zudem ist eine 25-Euro-Sammlermünze „Weihnachten – Adventskranz“ erschienen.
Das Bundesministerium der Finanzen stellt die Briefmarke und Sammlermünze am Montag in Berlin vor. Die Präsentation findet am 25. November 2024 um 14 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche in Deutschland, Großer Saal, Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin statt.
Die Sonderpostwertzeichen zu Weihnachten erhalten seit 2008 ein „Pluszeichen“. Mit diesem Signet möchte das Bundesministerium der Finanzen als Herausgeber ein Zeichen für das Ehrenamt in unserem Land setzen. Gleichzeitig unterstützt die Spende beim Briefmarkenkauf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die diesjährige Sonderbriefmarke aus der Serie „Weihnachten“ mit dem Plus hat einen Wert von 85+40 Cent, die in gemeinnützige Projekte fließen. Der zusätzliche Erlös aus dem Verkauf der Marken, kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. zugute. Der Gesamterlös beträgt rund 10 Millionen Euro pro Jahr.
„Weihnachten feiert ein Ereignis, das sich auf wunderbare Weise allen Erfahrungen und Erwartungen unserer Welt widersetzt: Das Endliche nimmt das Unendliche auf. Gott wird Mensch. Eine Macht, deren Größe wir nicht fassen können, wird in einem Kleinkind berührbar. Und nicht nur das: Wer an diesem Wunder teilhaben will, darf nicht in den Palästen der Mächtigen danach suchen, sondern findet es am Rande der Gesellschaft. Bei einer jungen, verunsicherten Familie, die in der Fremde nur einen Stall angeboten bekam, um dort die Nacht zu verbringen – und das Kind zur Welt zu bringen; umgeben von Vieh und mit Hirten als ersten Besuchern.
Sich den Erfahrungen und Erwartungen unserer Welt zu widersetzen, liegt deshalb im Wesen des Christentums: Wo es dunkel ist, bringt Licht! Wo Gewalt herrscht, stiftet Frieden! Wo Menschen einsam sind, lebt Gemeinschaft! Wenn jemand den Weg verloren hat, nehmt ihn bei der Hand!
Diese Botschaft erzählt auch das „Weihnachtsfenster“ in der Abteikirche St. Mauritius in Tholey. 634 erstmals urkundlich erwähnt, liegt dort das älteste Kloster Deutschlands. Die deutsch-afghanische Künstlerin Mahbuba Maqsoodi gestaltete das Fenster, aus dem die Marke einen Ausschnitt zeigt, zusammen mit weiteren 28 Fenstern. So, wie in dem biblischen Bericht von der Geburt Jesu jedes Detail durchdacht ist, so war es der Künstlerin wichtig, auch in ihrer Darstellung keine Kompromisse einzugehen. Jeder Farbton musste stimmen, um diese große Erzählung ins rechte Licht zu setzen.
Zusammen mit drei Fenstern von Gerhard Richter gelingt es der farbmächtigen Glaskunst von Maqsoodi nicht nur, historische Architektur und Ästhetik des 21. Jahrhunderts miteinander ins Gespräch zu bringen und dabei der Betrachterin und dem Betrachter einen ganz neuen Blick auf die biblischen Geschichten zu ermöglichen. Auch für die Abtei selbst bedeutete der Einbau in den Jahren 2019-2021 eine Art neuer Geburt: Schon fast aufgegeben, ist die Abtei heute nicht nur ein Wallfahrtsort für Gläubige, sondern auch eine Pilgerstätte für Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber.“
Text: Oberkirchenrat Dr. Patrick Roger Schnabel, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)
Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel stammen von Professor Dieter Ziegenfeuter und Susanne Wustmann aus Dortmund; Werk/Detail: „Himmlisches Licht“ © Mahbuba Maqsoodi; Foto: Benjamin Mang © Atelier Maqsoodi. Die Briefmarke ist seit dem 2. November 2024 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.
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Im Rahmen der Serie „Weihnachten“ erscheint in diesem Jahr die 25-Euro-Sammlermünze „Adventskranz“. Die Serie ist einem der wichtigsten Feste der Christenheit gewidmet, das tief in der Kultur und im Brauchtum unseres Landes verwurzelt ist. Der Adventskranz ist als Weihnachtsbrauch der Symbolik verbunden, dass das Zunehmen des Kerzenlichtes die immer näherkommende Ankunft des Gottessohnes als „Licht der Welt“ verdeutlichen soll. Der erste Adventskranz wurde 1839 von dem Theologen und Erzieher Johann Hinrich Wichern (1808–1881) in Hamburg, im „Rauhen Haus“, einer Erziehungsanstalt für verwahrloste und verwaiste Kinder aufgehängt. Er bestand aus einem Wagenrad mit 24 Kerzen und sollte den Kindern die Zeit bis Weihnachten verkürzen. In Deutschland ist der Adventskranz heute in vereinfachter Form (immergrüner Kranz mit vier Kerzen) und regionalen Varianten verbreitet.
Die Münze besteht aus Feinsilber und wird als sogenannte Tellerprägung gefertigt. Bei dieser besonderen Prägetechnik weist der Münzgrund – ähnlich einem Teller – eine konkave Vertiefung auf und ermöglicht so eine plastischere Darstellung des Motivs.
Das Motiv der Münze stammt von dem Künstler Victor Huster aus Baden-Baden. Die Darstellung auf der Bildseite interpretiert das Thema Adventskranz vielschichtig und in seiner historischen Entwicklung. Sie verbindet hervorragend die Elemente des Adventskranzes von Johann Hinrich Wichern mit dem heute gewohnten Erscheinungsbild. Das Bildwerk verwendet die gesamte kreisförmige Fläche der Münze in konzentrischer Anordnung, bestehend aus dem Tannenkranz, dem ursprünglichen Wagenrad und den vier Kerzen. Dabei wird die Idee von Johann Hinrich Wichern umgesetzt, dass das Licht zum Weihnachtsfest zunimmt. Über dem Kranz ist ein Komet im Universum zu sehen. Damit wird der Brauch vom vorweihnachtlichen Adventskranz mit dem Stern von Bethlehem und der Geburt Jesu verbunden. Mit der komplexen Komposition besitzt der Entwurf eine große eigene Gestaltungsidee.
Die Wertseite zeigt einen Adler, den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung, das Prägezeichen „F“ der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg, Prägestätte Stuttgart, die Jahreszahl 2024 sowie die zwölf Europasterne.
Die Gesamtauflage der Münze beträgt ca. 700.000 Stück. Seit dem 21. November 2024 ist die Münze in der Umlaufqualität „Stempelglanz“ zum Nennwert von 25 Euro in den Filialen der Deutschen Bundesbank, und auch bei vielen Banken und Sparkassen, erhältlich. Die Ausgabe der Münze in der Sammlerqualität „Spiegelglanz“ erfolgt über die „Münze Deutschland“ (www.muenze-deutschland.de).