Erinnerung an Elisabeth von Thadden (1890-1944)
Die evangelische Pädagogin Elisabeth von Thadden gründete in Schloss Wieblingen bei Heidelberg ein Landerziehungsheim für Mädchen. Als Mitglied der Bekennenden Kirche setzte Elisabeth von Thadden dem nationalsozialistischen Rassismus wertegeleitetes Handeln und Menschlichkeit entgegen: Sie unterstützte antisemitisch Verfolgte, organisierte die Kommunikation mit Regimegegnern in der Schweiz und gestaltete den Schulalltag als christliche Gegenwelt. 1941 wurde Elisabeth von Thadden aus politischen Gründen die Lizenz für das Landerziehungsheim entzogen.
Sie ging nach Berlin, wo sie sich in den Netzwerken des bürgerlichen Widerstands bewegte. Nach der Denunziation durch einen Gestapo-Spitzel wurde sie am 13. Januar 1944 festgenommen, im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert und am 1. Juli 1944 vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Elisabeth von Thadden wurde am 8. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Präsentation der Briefmarke
Das BMF stellte die erste Briefmarke der neuen Serie am 8. November 2024 an der Elisabeth-von-Thadden-Schule in Heidelberg vor. Im Rahmen der Präsentation wurde gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern die Erinnerung an Elisabeth von Thadden wachgehalten und ihr Lebenswerk gewürdigt.
Ausstellung über Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Die Briefmarkenserie „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ beruht auf einem Beschluss des Deutschen Bundestags aus dem Jahr 2019. Der Start der Briefmarkenserie erfolgte in diesem Jahr – dem 80. Jahrestag des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944.
Auf den Beschluss des Bundestags geht auch die Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zurück. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen 32 Frauen, die in thematischen Einheiten exemplarisch vorgestellt worden.