Die Postreform II sah unter anderem vor, dass die Einführung der Deutschen Telekom AG am Kapitalmarkt bis zum 31. Dezember 1999 ausschließlich durch Kapitalerhöhung gegen Einlage erfolgt, um die Eigenkapitalausstattung des Unternehmens zu verbessern.
Die Börsenersteinführung (Initial Public Offering) der Deutschen Telekom AG – DT 1 – erfolgte im November 1996. Im Zuge der Kapitalerhöhung wurden insgesamt 713,7 Mio. neue Aktien an Investoren in Deutschland, dem restlichen Europa, den USA und Japan zugeteilt. Der Bund hatte seinerzeit auf die Wahrnehmung seiner Bezugsrechte verzichtet, so dass der Anteil des Bundes an der Deutschen Telekom AG auf rund 74 Prozent zurückging.
Im Juni 1999 folgte mit DT 2, einer weiteren Kapitalerhöhung aus dem satzungsmäßig genehmigten Kapital, die erste Sekundärmarktemission, in deren Rahmen rund 286 Mio. Aktien an private Anleger verkauft wurden. Der Anteil des Bundes verringerte sich ebenfalls durch Bezugsrechtsverzicht weiter auf rund 65 Prozent.
Im Juni 2000 wurden im Rahmen des dritten Börsengangs (Sekundärmarktemission DT 3) erstmals 200 Mio. Telekom-Aktien des Bundes aus dem Bestand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), welche die Aktien im Rahmen von sogenannten Platzhalterverträgen vom Bund übernommen hatte, über die Börse veräußert. Der Anteil des Bundes an der Deutschen Telekom AG verringerte sich nochmals auf rund 58 Prozent.
Die Übernahme der beiden US-Mobilfunkanbieter VoiceStream und Powertel zum 31. Mai 2001 (heute T-Mobile US) hat zu einer weiteren Reduzierung des Bundesanteils auf 43 Prozent und zum Verlust der Kapitalmehrheit des Bundes geführt. Die Kaufpreise wurden zum Teil in bar und zum überwiegenden Teil über einen Aktientausch finanziert, wodurch der sogenannte Free float (frei an der Börse handelbare Aktien) erhöht wurde.
In den Jahren 2003 und 2004 hat der Bund über die KfW durch Direktplatzierungen von Aktien und Optionsscheinen an institutionelle Anleger den Bestand an Aktien der Deutschen Telekom weiter auf 37,5 Prozent (knapp 22 Prozent bei der KfW) verringert.
Im April 2006 ist der Bund einen weiteren konsequenten Schritt auf dem Weg zur Privatisierung der Deutschen Telekom gegangen. 4,5 Prozent der Anteile (rund 192 Mio. Aktien) an der Deutschen Telekom wurden an den amerikanischen Private-Equity-Fonds Blackstone veräußert. Damit wurde die Investorenbasis der Deutschen Telekom gestärkt, sie ist breiter aufgestellt und damit im internationalen Wettbewerb noch besser positioniert.
Im Juni 2006 endete die Laufzeit einer Pflichtwandelanleihe, die die Deutsche Telekom 2003 im Gegenwert von 2,3 Mrd. Euro an den Markt gegeben hatte. Durch den Umtausch der Anleihe in Aktien vergrößerte sich das Grundkapital um 163 Mio. Aktien, was zu einer Verwässerung des Anteils des Bundes von rund 1,25 Prozent führte.
Im zweiten Quartal 2024 verkaufte die KfW im Rahmen von Privatisierungstransaktionen insgesamt 132,4 Mio. Aktien der Deutschen Telekom. Aktuell liegt damit der Bundesbestand bei 27,8 Prozent der Aktien, wovon 13,97 Prozent von der KfW gehalten werden.