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24.09.2024

Weiterer Meilenstein in der Initiative Finanzielle Bildung erreicht

BMF und BMBF nehmen OECD-Vorschlag für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland entgegen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (links), Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (Mitte) und OECD-Generalsekretär Mathias Cormann (rechts, per Bildschirm dazugeschaltet) BildVergroessern
Quelle:  Bundesministerium der Finanzen / Photothek

Am 24. September 2024 haben Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger den Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland entgegengenommen.

Obwohl Deutschland laut OECD im internationalen Vergleich in der finanziellen Bildung nicht schlecht abschneidet, gibt es noch erhebliche Defizite und Nachholbedarf in bestimmten Bereichen und bei spezifischen Zielgruppen. Gleichzeitig wächst das Interesse an Finanzthemen, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, stetig. Dieses Interesse trifft in Deutschland auf ein vielfältiges Angebot an finanziellen Informations- und Bildungsmaterialien aus dem öffentlichen, privatwirtschaftlichen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Bereich. Diese Angebote decken bereits ein durchaus breites Spektrum der finanziellen Bildung ab, jedoch mangelt es an gemeinsamer Zielsetzung, gegenseitiger Abstimmung und belastbarer Qualitätssicherung.

Vor diesem Hintergrund haben das Bundesministerium der Finanzen (BMF) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im März 2023 gemeinsam die Initiative Finanzielle Bildung gestartet. Ein zentrales Element der Initiative ist die Erarbeitung einer Finanzbildungsstrategie für Deutschland. Die Strategie soll das in Deutschland bestehende Engagement im Bereich finanzieller Bildung hinter sich versammeln und auf die in Deutschland bestehenden Bildungslücken ausrichten. Als Grundlage für eine solche Strategie wurde die OECD beauftragt, einen Vorschlag zu entwickeln. Die Übergabe dieses Vorschlags durch OECD-Generalsekretär Mathias Cormann an den Bundesminister der Finanzen und die Bundesministerin für Bildung und Forschung am 24. September stellt insofern einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg hin zu einer nationalen Finanzbildungsstrategie dar.

Grundlage des OECD-Vorschlags ist ein breit angelegter Konsultationsprozess unter allen Stakeholdern der finanziellen Bildung in Deutschland. Eingebunden in diesen Prozess waren über einen Zeitraum von einem Jahr u. a. Verbraucherschützerinnen und -schützer, Schuldenberaterinnen und -berater, Banken und Versicherungen, Bildungs-Startups, verschiedene Bundes- und Landesbehörden sowie Vertreterinnen und Vertreter von Lehrenden und Schülerinnen und Schülern.

In ihrem Vorschlag für eine Finanzbildungsstrategie empfiehlt die OECD, die finanzielle Bildung vor allem in folgenden fünf Themenbereichen zu stärken:

  • Langfristiges Sparen und Altersvorsorge
  • Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt
  • Haushaltsplanung, Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten
  • Stärkung der digitalen Finanzkompetenz
  • Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance)

In diesen Bereichen empfiehlt die OECD konkrete Maßnahmen zur Stärkung der finanziellen Bildung, die sowohl auf die Schärfung des Bewusstseins für die Bedeutung finanzieller Bildung in der Bevölkerung als auch auf die Schaffung guter, adressatengerechter Bildungsmaterialien abzielen.

Die von der OECD empfohlenen Maßnahmen richten sich sowohl an den Bund als auch an die Länder. Der Bund wird aus den an ihn gerichteten Empfehlungen eine Finanzbildungsstrategie des Bundes entwickeln, die entsprechend des OECD-Vorschlags auf Dauer in einer zentralen Organisation koordiniert und umgesetzt werden. Die Abstimmung hierzu zwischen den Ressorts soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Mehr Infos zur Initiative Finanzielle Bildung sowie für Ihren Lebensabschnitt passende Bildungsangebote finden Sie auf der Finanzbildungsplattform www.mitgeldundverstand.de.