Der G7 gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und das Vereinigte Königreich an. Außerdem ist die Europäische Union bei allen Treffen vertreten. Auf ihren jährlichen Gipfeltreffen stimmen die Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs dieser Länder gemeinsame Positionen zu globalen politischen Fragestellungen ab – insbesondere zu den Bereichen Weltwirtschaft, Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklung und Klima.
Der erste „Weltwirtschaftsgipfel“, aus dem dann die G7/G8 entstand, wurde 1975 vom früheren französischen Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing und dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt ins Leben gerufen. Die Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und USA trafen sich zu einem Kamingespräch auf Schloss Rambouillet. Seit der Aufnahme Kanadas in den Kreis der Teilnehmer auf dem Gipfel 1976 trafen sich die Mitglieder als G7 einmal jährlich zum Gipfeltreffen.
Seit 1977 nimmt auch die Europäische Gemeinschaft beziehungsweise Europäische Union an den Treffen teil. Nachdem Russland schon seit 1994 ständiger Gast der Wirtschaftsgipfel war, wurde die Gruppe der Sieben 1998 offiziell auf die Gruppe der Acht (G8) erweitert. Aufgrund der Verletzung der Souveränität und territorialen Unversehrtheit der Ukraine durch Russland haben die Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs der G7 am 24. März 2014 beschlossen, nicht am geplanten G8-Gipfeltreffen unter russischer Präsidentschaft (4./5. Juni 2014 in Sotschi) teilzunehmen und das Format der G8 auszusetzen. Sie stellten fest, dass sinnvolle Gespräche im Rahmen der G8 derzeit nicht möglich sind. Stattdessen hat sich die G7 in diesem Jahr zu einem Gipfel am 4. und 5. Juni in Brüssel getroffen. Nach diesem Treffen hat Deutschland vorzeitig die Präsidentschaft der G7 übernommen. Seitdem wird der Prozess als G7 fortgeführt. Durch diese Entscheidung hat die G7 unterstrichen, dass sie eine Wertegemeinschaft ist, die den Bruch des Völkerrechts nicht hinnimmt.
Die G7 ist – wie die Gruppe der Zwanzig (G20) – keine internationale Organisation, sie besitzt keinen eigenen Verwaltungsapparat. Aufgrund der informellen Strukturen spielt die jeweilige Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle. In ihren Händen liegen die Organisation sowie die Agenda des Gipfels.
Die Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs treffen sich auf Einladung der jeweiligen Präsidentschaft einmal jährlich, üblicherweise zur Jahresmitte. Diese Treffen bieten die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch Standpunkte zwischen den Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs auszutauschen. Zu jedem Gipfel werden eine Gipfelerklärung (Kommuniqué) mit den wichtigsten Ergebnissen sowie teilweise begleitende Berichte und Arbeitspläne herausgegeben.
Das Bundesministerium der Finanzen unterstützt den mit der Vorbereitung der G7- und G20-Gipfel betrauten persönlichen Beauftragten des Bundeskanzlers („Sherpa“) in allen Fragen der Finanz- und Währungspolitik.
Der G7-Prozess hat sich im Laufe der Jahre tiefgreifend verändert. Neben der Zusammenarbeit der G7-Staats- und Regierungschefinnen und Regierungschefs entwickelte sich auch ein eigenständiger Strang der G7-Kooperation auf der Ebene der Finanzministerinnen und Finanzminister und Notenbankgouverneurinnen und Notenbankgouverneure. Die enge G7-Zusammenarbeit in der Finanz- und Währungspolitik gründet sich auf die Erkenntnis, dass wirtschafts-, geld- oder handelspolitische Maßnahmen großer Länder angesichts der engen weltwirtschaftlichen Verflechtungen Auswirkungen auf die Partnerländer haben. Auch nach der Etablierung der G20 als zentralem Forum der internationalen Kooperation in Wirtschafts- und Finanzfragen treffen sich die G7-Finanzministerinnen und -Finanzminister in der Regel zusammen mit den Notenbankgouverneurinnen und Notenbankgouverneuren mehrmals jährlich zur Erörterung finanz-, geld- und währungspolitischer Themen. Neben dem Austausch zu diesen Themen, die von besonderem Interesse für die G7-Länder sind, hat die G7 darüber hinaus auch eine „Katalysatorfunktion“ innerhalb der G20. Ferner kann sie aufgrund der langen, vertrauten Zusammenarbeit insbesondere in Krisensituationen schnell und effizient reagieren.
Ergänzt werden die politischen G7-Treffen der Finanzministerinnen und Finanzminister und Notenbankgouverneurinnen und Notenbankgouverneure durch regelmäßige und vertrauliche Treffen ihrer Stellvertreterinnen und Stellvertreter („G7-Deputies“).