Mit einem Kapitalanteil von ca. 8,5 Prozent ist Deutschland einer der größten Anteilseigner der EBWE. Insgesamt verfügt die Bank über ein Stammkapital in Höhe von 30 Mrd. Euro. Eine vom Gouverneursrat der EBWE 2023 beschlossene Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 4 Mrd. Euro wird derzeit durchgeführt.
Für die EBWE sind rund 2.300 fest angestellte Mitarbeitende in ihrer Zentrale in London und in den Regionalbüros tätig. Die Leitung der Bank obliegt der Präsidentin, Odile Renaud-Basso, in Zusammenarbeit mit dem Management sowie dem Direktorium, in dem Vertreter der Anteilseigner zweimal monatlich zusammentreffen. Die wichtigen strategischen Entscheidungen werden im höchsten Beschlussorgan der Bank, dem Gouverneursrat, getroffen. Dieser besteht aus den obersten Repräsentanten der Anteilseigner und trifft sich einmal jährlich zur Jahresversammlung. Deutsches Mitglied im Gouverneursrat ist Jörg Kukies, Bundesminister der Finanzen. Als sein Stellvertreter fungiert Staatssekretär Heiko Thoms. Das Amt des Deutschen Exekutivdirektors hat Dr. Michael Offer inne.
Die Errichtung der EBWE war eine Reaktion auf die historischen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa. Politischer Auftrag der Bank, die ihre Tätigkeit knapp zwei Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer aufnahm, ist die Förderung von Demokratie und Marktwirtschaft in ihren 38 Einsatzländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, der Kaukasusregion, Zentralasien, sowie – im Rahmen der Ausweitung ihres Mandats – der Türkei und den Ländern des südlichen und östlichen Mittelmeerraums. Es wurde 2023 vom Gouverneursrat beschlossen, das Einsatzgebiet der EBWE um Sub-Sahara-Afrika und den Irak zu erweitern.
Die EBWE finanziert Investitionsprojekte – insbesondere im privaten, aber auch im öffentlichen Sektor –, die ökonomisch tragfähig sind und zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Einsatzländern beitragen. Wesentliche Finanzierungsinstrumente der EBWE sind Darlehen und Kapitalbeteiligungen. Dabei stellt die Bank auch ihre besondere regionale und sektorale Kompetenz zur Verfügung. Als größter Einzelinvestor in ihrer Einsatzregion belief sich das gesamte Geschäftsvolumen der EBWE in 2023 auf gut 13,1 Mrd. Euro. Das Gesamtportfolio der Bank beträgt rund 55,9 Mrd. Euro.
Im Laufe ihres über 30-jährigen Bestehens bewilligte die EBWE mehr als 7.200 Projekte im Gesamtvolumen von über 200 Mrd. Euro, das sich hauptsächlich aus Kreditvergaben und – in geringerem Umfang – Kapitalbeteiligungen zusammensetzt. Die EBWE arbeitet regelmäßig mit privaten Investorinnen und Investoren zusammen und mobilisierte dadurch seit 1991 eine Gesamtinvestitionssumme von mehr als 300 Mrd. Euro.
Neben dem geschäftspolitischen Schwerpunkt der EBWE – der Vergabe von Darlehen und dem Eingehen von Beteiligungen –, wird außerdem ein umfangreiches, von Gebern gespeistes Fondsprogramm (Donor funded activities) zur Bereitstellung von fachlicher Beratung (technical cooperation) und Unterstützung von Investitionen in den Einsatzländern unterhalten. Zudem verwaltet die EBWE mehrere Fonds, mithilfe derer u. a. die nukleare Sicherheit gefördert wird.
Weitere umfangreiche Informationen über die Geschäftsaktivitäten und Schwerpunktthemen der EBWE finden sich auf der Internetseite der Bank.