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07.06.2023

Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE)

Deutschland ist Gründungsmitglied der 1991 in London errichteten multilateralen Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mit insgesamt 71 nationalen und zwei supranationalen Anteilseignern, der Europäischen Union und der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Mit einem Kapitalanteil von circa 8,5 Prozent ist Deutschland einer der größten Anteilseigner der EBWE. Insgesamt verfügt die Bank über ein Stammkapital in Höhe von 30 Mrd. Euro.

Für die EBWE sind rund 2.200 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Zentrale in London und in den Regionalbüros tätig. Die Leitung der Bank obliegt der Präsidentin, Odile Renaud-Basso, in Zusammenarbeit mit dem Management sowie dem Direktorium, in dem Vertreter der Anteilseigner zweimal monatlich zusammentreffen. Die wichtigen strategischen Entscheidungen werden im höchsten Beschlussorgan der Bank, dem Gouverneursrat, getroffen. Dieser besteht aus den obersten Repräsentanten der Anteilseigner und trifft sich einmal jährlich zur Jahresversammlung. Deutsches Mitglied im Gouverneursrat ist Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen. Als sein Stellvertreter fungiert Staatssekretär Heiko Thoms. Das Amt des Deutschen Exekutivdirektors hat Dr. Michael Offer inne.

Die Errichtung der EBWE war eine Reaktion auf die historischen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa. Politischer Auftrag der Bank, die ihre Tätigkeit knapp zwei Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer aufnahm, ist die Förderung von Demokratie und Marktwirtschaft in ihren 39 Einsatzländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, der Kaukasusregion, Zentralasien, sowie – im Rahmen der Ausweitung ihres Mandats – der Türkei und den Ländern des südlichen und östlichen Mittelmeerraums.

Die EBWE finanziert Investitionsprojekte – insbesondere im privaten, aber auch im öffentlichen Sektor –, die ökonomisch tragfähig sind und zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Einsatzländern beitragen. Wesentliche Finanzierungsinstrumente der EBWE sind Darlehen und Kapitalbeteiligungen. Dabei stellt die Bank auch ihre besondere regionale und sektorale Kompetenz zur Verfügung. Als größter Einzelinvestor in ihrer Einsatzregion belief sich das gesamte Geschäftsvolumen der EBWE in 2022 auf knapp 13,1 Mrd. Euro. Das Gesamtportfolio der Bank beträgt rund 53,5 Mrd. Euro.

Im Laufe ihres 30-jährigen Bestehens bewilligte die EBWE circa 6.700 Projekte im Gesamtvolumen von circa 182 Mrd. Euro, das sich hauptsächlich aus Kreditvergaben und – in geringerem Umfang – Kapitalbeteiligungen zusammensetzt.

Neben dem geschäftspolitischen Schwerpunkt der EBWE – der Vergabe von Darlehen und dem Eingehen von Beteiligungen –, wird außerdem ein umfangreiches, von Gebern gespeistes Fondsprogramm (Donor funded activities) zur Bereitstellung von fachlicher Beratung (technical cooperation) und Unterstützung von Investitionen in den Einsatzländern unterhalten. Zudem verwaltet die EBWE mehrere Fonds, mithilfe derer u. a. die nukleare Sicherheit gefördert wird.

Weitere umfangreiche Informationen über die Geschäftsaktivitäten und Schwerpunktthemen der EBWE finden sich auf der Internetseite der Bank.