Mit dem Perso durch die EU: Die Vorzüge eines Binnenmarkts kennt ihr wahrscheinlich am besten vom Reisen durch Europa. Ein echter Binnenmarkt soll nun auch im Finanzsektor der EU entstehen. Was das bedeutet und welche Vorteile auch du davon hast, schauen wir uns hier an.
Noch überschreiten Investorinnen und Investoren in der EU selten Landesgrenzen. Irgendwie nachvollziehbar: Wenn im Finanzmarkt in Land 1, 2 und 3 unterschiedliche Vorgaben und Bedingungen gelten, ist Investieren im Ausland komplex und dadurch unattraktiv.
Mit der sogenannten Kapitalmarktunion gleichen die Länder der Europäischen Union ihre Finanzvorschriften und -praktiken aneinander an. Denn als größeres und einheitlicher geregeltes Finanzsystem wird die EU für Investitionen und Finanzdienstleistungen attraktiver und damit wettbewerbsfähiger gegenüber anderen Finanzmärkten.
Kleinere und mittlere Unternehmen sollen von der Kapitalmarktunion besonders profitieren. Für sie entstehen neue Finanzierungsquellen. Gleichzeitig senkt der höhere Wettbewerb auf dem Finanzmarkt Finanzierungskosten. Damit wird es für die Unternehmen einfacher zu investieren, also zum Beispiel neue Anlagen oder größere Werkhallen zu bauen.
Auch für dich hat die Kapitalmarktunion Vorteile. Du hast noch mehr Möglichkeiten, deine Ersparnisse zu investieren.
Nun warnen Kritiker immer mal wieder davor, dass in einem größeren Finanzmarktsystem auch mehr Risiken entstehen. Die EU-Kommission arbeitet deshalb zum Beispiel an Vorschriften zur Verbesserung der Markttransparenz oder zur Stärkung des Schutzes von Anlegerinnen und Anlegern.
Insgesamt kann eine Kapitalmarktunion durch leichteren Zugang zu Finanzierung für mehr Wirtschaftswachstum und Stabilität sorgen. Deshalb unterstützt Deutschland Fortschritte bei der Kapitalmarktunion.