Entwicklung von Schulden, Kreditaufnahme, Tilgungen und Zinsen
Im November wurden für den Bundeshaushalt und seine Sondervermögen insgesamt Kredite im Volumen von 16,4 Mrd. € aufgenommen. Der Schuldendienst betrug aber nur 16,2 Mrd. €, weil saldiert Zinsen in Höhe von 0,2 Mrd. € vereinnahmt wurden.
Seit Jahresbeginn hat sich der Schuldenstand des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen um 22,3 Mrd. € erhöht. Rechnet man jedoch die Darlehensgewährung an Abwicklungsanstalten gemäß § 9 Abs. 5 Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz (bis Ende November 24,6 Mrd. €) heraus, sind die Schulden um 2,3 Mrd. € gesunken. Diese Darlehen, die eine Kostenersparnis im konsolidierten Bundbereich zum Ziel haben, sind für die gesamte Staatsverschuldung neutral, weil in gleichem Umfang bei der FMS Wertmanagement – einer Abwicklungsanstalt des Bundes – sonst notwendige Refinanzierungen substituiert werden.
Gliedert man die Veränderung des Schuldenstands nach Verwendung auf, ist er seit Jahresbeginn beim Bundeshaushalt um 2,6 Mrd. € gesunken, beim Finanzmarktstabilisierungsfonds insbesondere wegen der genannten Darlehensgewährung um 24,7 Mrd. €, und beim Investitions- und Tilgungsfonds um 0,1 Mrd. € gestiegen.
Im November lagen die Schwerpunkte der Kreditaufnahme auf den Emissionen von 6 Mrd. € an 5-jährigen Bundesobligationen, weiteren 5 Mrd. € an 2-jährigen Bundesschatzanweisungen, 4 Mrd. € an 6-monatigen Unverzinslichen Schatzanweisungen und 3 Mrd. € an 10-jährigen Bundesanleihen. Ferner wurden 30-jährige Bundesanleihen in Höhe von 1,5 Mrd. € sowie 10-jährige inflationsindexierte Anleihen des Bundes in Höhe von 500 Mio. € begeben.
Die Eigenbestände haben sich im November um 3,7 Mrd. € auf nunmehr 61,1 Mrd. € erhöht. Diesem Anstieg lagen einerseits 4,5 Mrd. € zurückbehaltene Emissionsanteile in den November-Emissionen und 3,9 Mrd. € Käufe von Bundeswertpapieren und andererseits 4,8 Mrd. € Verkäufe zugrunde. Die Einbehalte an den Emissionstagen, die Käufe und die Verkäufe in Bundeswertpapieren, dienen der Feinsteuerung der Kreditaufnahme des Bundes. Gleichzeitig wird damit die Sekundärmarktliquidität an Bundeswertpapieren unterstützt.
Weitere Einzelheiten zu den Schuldenständen sowie ihrer Veränderung infolge von Kreditaufnahme und Tilgungen zeigt die Tabelle „Entwicklung der Verschuldung des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen“. Eine detaillierte Aufstellung der Kreditaufnahme, der Tilgungs- und Zinszahlungen sowie der Schuldenstände des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen ist im statistischen Anhang des Monatsberichts enthalten. Darüber hinaus enthält der statistische Anhang auch eine längere Datenreihe der Verschuldung, gruppiert nach Restlaufzeitklassen.
Die Tabelle „Entwicklung von Umlaufvolumen und Eigenbestände an Bundeswertpapieren“ zeigt das Umlaufvolumen der emittierten Bundeswertpapiere wie auch die Eigenbestände jeweils zu Nennwerten.
Die Abbildung „Struktur der Verschuldung des Bundeshaushalts nach Instrumentenarten per 30. November 2019“ zeigt die Verteilung der vom Bund und seinen Sondervermögen eingegangenen Gesamtschulden nach Instrumentenarten. Mit 44,6 % entfällt der größte Anteil der Schuld auf 10-jährige Bundesanleihen, gefolgt von den 30-jährigen Bundesanleihen mit 21,1 %, den Bundesobligationen mit 16,0 %, den Bundesschatzanweisungen mit 9,0 %, den inflationsindexierten Bundeswertpapieren mit 6,4 % und den Unverzinslichen Schatzanweisungen mit einem Anteil von 1,7 %. Ein Anteil von 1,1 % der Schulden entfällt auf Schuldscheindarlehen und sonstige Kredite.
Von den Schulden des Bundes sind 98,8 % in Form von Inhaberschuldverschreibungen verbrieft, bei denen die konkreten Gläubiger dem Bund nicht bekannt sind.
Die Emissionsplanung für das 4. Quartal 2019 hat der Bund bereits am 19. September 2019 bekannt gegeben. Das reduzierte Jahresemissionsvolumen der nominalverzinslichen Geld- und Kapitalmarktinstrumente des Bundes beträgt nunmehr 196 Mrd. €, gegenüber 199 Mrd. € gemäß der ursprünglichen Jahresplanung.
Details zu den geplanten Auktionen der nominalverzinslichen 30- und 10-jährigen Bundesanleihen, 5-jährigen Bundesobligationen, 2-jährigen Bundesschatzanweisungen, inflationsindexierten Bundeswertpapieren und Unverzinslichen Schatzanweisungen des Bundes können der Internetseite der Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH (Finanzagentur) sowie den Pressemitteilungen zum Emissionskalender1 entnommen werden. Diese enthalten auch eine jeweils präzisierte vierteljährliche Vorschau der Tilgungszahlungen bis Ende des Jahres 2019.
Ferner veröffentlicht die Finanzagentur auch eine detaillierte Übersicht über die durchgeführten Auktionen von Bundeswertpapieren2.