Wirtschaft
- Die deutsche Wirtschaft setzte ihren Expansionskurs im 3. Quartal des laufenden Jahres mit einem Zuwachs des preis-, kalender- und saisonbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal fort. Maßgeblich trug dazu verwendungsseitig der private Konsum bei. Entstehungsseitig wurde dagegen die Industrie durch Lieferengpässe ausgebremst.
- In ihrer Herbstprojektion geht die Bundesregierung davon aus, dass das preisbereinigte BIP vor dem Hintergrund der Lieferengpässe, die aktuell noch das Abbauen des hohen Auftragsbestands der deutschen Industrie verzögern, in diesem Jahr um 2,6 Prozent und im nächsten Jahr um 4,1 Prozent zunimmt.
- Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an. Die Arbeitslosigkeit war im Oktober erneut deutlich rückläufig und auch die Inanspruchnahme der Kurzarbeit ging zurück.
Finanzen
- Die Einnahmen des Bundeshaushalts beliefen sich im Zeitraum Januar bis Oktober 2021 auf rund 255,2 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 4,0 Prozent (rund +9,9 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresniveau, aber immer noch um rund 24,9 Mrd. Euro unter dem Niveau im gleichen Zeitraum des Jahres 2019. Die Steuereinnahmen (inklusive der EU-Eigenmittelabflüsse) stiegen bis Oktober 2021 um 6,2 Prozent (rund +13,8 Mrd. Euro) gegenüber der Vorjahresperiode. Die Einnahmen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer wuchsen dabei um 13,7 Prozent (rund +14,4 Mrd. Euro) an, die Einnahmen aus Steuern vom Umsatz um 16,2 Prozent (rund +12,9 Mrd. Euro).
- Die Ausgaben des Bundeshaushalts beliefen sich von Januar bis Oktober 2021 auf rund 401,3 Mrd. Euro und lagen damit um 20,0 Prozent (rund +66,9 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2021 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 146,1 Mrd. Euro auf.
- Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern) lagen im Oktober 2021 um 17,5 Prozent über dem Ergebnis vom Oktober 2020. Der Einnahmezuwachs war überwiegend auf das Plus bei den Gemeinschaftsteuern (+24,8 Prozent) zurückzuführen. Der starke Anstieg ist u. a. auch auf eine durch steuerliche Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen der Corona-Krise (Umsatzsteuersatzsenkung, Kinderbonus) reduzierte Vorjahresbasis zurückzuführen. Darüber hinaus verzeichnete das Aufkommen der veranlagten Einkommensteuer im Berichtsmonat Oktober 2021 einen beträchtlichen Anstieg. Das Aufkommen aus den Bundessteuern insgesamt lag im Oktober 2021 um 8,7 Prozent unter dem Steueraufkommen des Vorjahresmonats, wesentlich bedingt durch die Teilabschaffung des Solidaritätszuschlags zum 1. Januar 2021.