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  • Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

    Kon­junk­tur­ent­wick­lung aus fi­nanz­po­li­ti­scher Sicht

    Robustes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2022 gibt Rückenwind für 2023

    Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland stieg gemäß der Schnellmeldung des Statistischen Bundesamts vom 13. Januar 2023 im Jahr 2022 um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft konnte den schwierigen Rahmenbedingungen damit noch besser trotzen, als zwischenzeitlich angenommen worden war: Der Anstieg lag spürbar über den Erwartungen der im Herbst veröffentlichten Konjunkturprognosen, wie z. B. in der Herbstprojektion der Bundesregierung vom 12. Oktober 2022 (Annahme dort +1,4 Prozent). Die Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Dynamik dürfte, dank massiver staatlicher Stabilisierungsmaßnahmen für private Haushalte und Unternehmen sowie deren Anpassungen an die hohen Energiepreise und der damit verbundenen Einsparungen von Gas, kürzer und milder ausfallen als im Herbst erwartet.

    Im Jahresverlauf 2022 ergaben sich dabei preis-, kalender- und saisonbereinigte Veränderungsraten des BIP von 0,8 Prozent im 1. Quartal, 0,1 Prozent im 2. Quartal und 0,4 Prozent im 3. Quartal. Zum Jahresende dürfte das BIP angesichts der Belastungen durch hohe Energiepreise und Inflationsraten wohl in etwa unverändert geblieben sein. Angaben zur BIP-Entwicklung im 4. Quartal 2022 werden durch das Statistische Bundesamt am 30. Januar 2023 veröffentlicht.

    Verwendungsseitig wurde die BIP-Entwicklung 2022 insbesondere von den privaten Konsumausgaben gestützt, die im Vorjahresvergleich real um 4,6 Prozent zulegten. Dahinter stand eine kräftige Ausweitung im 1. Halbjahr auch durch pandemiebedingte Nachholeffekte. Zum Jahresende dürfte die Entwicklung dagegen zunehmend durch die Kaufkraftverluste gedämpft worden sein. Stützend wirkten 2022 darüber hinaus die Investitionen in Ausrüstungen (+2,5 Prozent gegenüber Vorjahr) sowie die staatlichen Konsumausgaben (+1,1 Prozent). Dagegen waren die Bauinvestitionen vor dem Hintergrund stark gestiegener Baupreise und verschlechterter Finanzierungsbedingungen rückläufig (-1,6 Prozent). Vom Außenhandel ging rechnerisch ein deutlich negativer Impuls aus, da die Importe mit 6,7 Prozent deutlich kräftiger zulegten als die Exporte mit 3,2 Prozent. Letztere dürften auch durch anhaltende Materialengpässe gebremst worden sein. Auf der Entstehungsseite stieg die Bruttowertschöpfung (BWS) im Dienstleistungsbereich, insbesondere in während des Vorjahres noch von der Pandemie eingeschränkten Bereichen, zum Teil sehr kräftig. Im von Lieferengpässen und stark gestiegenen Energiepreisen merklich betroffenen Verarbeitenden Gewerbe wurde die BWS dagegen nur gering ausgeweitet.

    Die Inflationsrate lag im Dezember, trotz Rückgangs gegenüber den Vormonaten, bei 8,6 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2022 bei 7,9 Prozent. Gleichzeitig hat sich zuletzt die Stimmung bei Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern sukzessive wieder etwas aufgehellt, wozu die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung, insbesondere die Gas- und Strompreisbremse, beigetragen haben dürften. Indikatoren weisen zudem auf ein Nachlassen der Lieferkettenstörungen hin und die Börsenpreise für Gas und Strom sind gesunken. Der Arbeitsmarkt zeigte sich – zumal angesichts der merklichen Belastungen – als sehr robust. Im Jahresdurchschnitt 2022 erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen deutlich um 1,3 Prozent auf 45,6 Millionen Personen. Die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Jahresdurchschnitt auf 2,54 Millionen Personen (Arbeitslosenquote: 5,3 Prozent).

    Insgesamt geht die Bundesregierung in ihrer am 25. Januar 2023 im Rahmen des Jahreswirtschaftsberichts veröffentlichten Jahresprojektion für das laufende Jahr von einem leichten Anstieg des realen BIP in Höhe von 0,2 Prozent aus.

    Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern) lagen im Dezember 2022 etwas (-2,4 Prozent) unterhalb des Ergebnisses vom Dezember 2021. Dabei war allerdings das Vorjahresergebnis bei der Einfuhrumsatzsteuer durch einen Sondereffekt deutlich erhöht (s. a. Beitrag zur Entwicklung der Steuereinnahmen in dieser Ausgabe). Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung lässt sich festhalten, dass das Aufkommen aus einigen zentralen Steuerarten, wie der Lohnsteuer oder der Körperschaftsteuer, den Belastungen durch die hohen Energiepreise weiter grundsätzlich trotzen konnte. Bei einigen Steuern, wie der Grunderwerbsteuer, wirkt sich die gesamtwirtschaftliche Lage sowie die Verschlechterung der Finanzierungskonditionen dagegen merklich negativ auf das Aufkommen aus. Die weitere Entwicklung der Steuereinnahmen bleibt mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Einflussfaktoren mit hoher Unsicherheit behaftet.

    Nominale Warenexporte und -importe bei fallenden Preisen im November 2022 rückläufig

    Die nominalen Warenexporte gingen im November 2022 kalender- und saisonbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Die Ausfuhren lagen aber weiter deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+13,3 Prozent). Die nominalen Warenimporte fielen im gleichen Monat kalender- und saisonbereinigt um 3,3 Prozent merklich gegenüber dem Vormonat. Im Vorjahresvergleich lagen die Einfuhren damit um 14,7 Prozent höher. Insgesamt ergab sich ein Saldo der Außenhandelsbilanz von 10,8 Mrd. Euro.

    Insbesondere bei den Importen war der Rückgang maßgeblich auf rückläufige Außenhandelspreise zurückzuführen. So gingen die Importpreise im November um 4,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, was vor allem an den Preisen für Energiegüter lag (darunter Erdgas -23,9 Prozent gegenüber Oktober). Die Exportpreise sanken um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Insgesamt ergab sich damit bei den mengenmäßigen Exporten tendenziell eine Seitwärtsbewegung, was die Abschwächung der Weltkonjunktur widerspiegeln dürfte. Durch die Verbesserung bei den Terms of Trade (Verhältnis aus Ausfuhr- und Einfuhrpreisen) stieg der Handelsbilanzüberschuss im November wieder und lag auf dem höchsten Wert seit Beginn des russischen Angriffskriegs.

    Ein Wiederanziehen der Warenausfuhren lassen vorausschauende Indikatoren, wie die ifo Exporterwartungen, kurzfristig nicht erwarten. Die Exporterwartungen konnten im Dezember zwar leicht zulegen, lagen aber weiter auf relativ niedrigem Niveau. In der Industrie entspannten sich Materialengpässe allerdings zuletzt weiter; die Staus vor den Containerhäfen waren in der Nordsee und den USA weiter rückläufig.

    Produktion im November 2022 weiter seitwärtsgerichtet, Aufträge mit kräftigem Minus

    Die Produktion im Produzierenden Gewerbe hat ihre zuletzt zu beobachtende Seitwärtsbewegung im November fortgesetzt (+0,2 Prozent saisonbereinigt gegenüber Vormonat, Oktober revidiert -0,4 Prozent). Dabei konnte die Industrieproduktion zulegen (+0,5 Prozent), während die Produktion im Baugewerbe sichtbar rückläufig war (-2,2 Prozent). In den energieintensiven Industriezweigen setzte sich der Abwärtstrend nicht weiter fort, wozu die wieder gefallenen Energiepreise beigetragen haben dürften (+0,2 Prozent gegenüber Oktober). Der Abstand zum Niveau vor Beginn des russischen Angriffskriegs bleibt in diesen Industriebereichen aber sehr beträchtlich (-12,9 Prozent gegenüber Vorjahr).

    Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich im November 2022 um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Umsatz um 3,5 Prozent höher. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind in realer Rechnung im November kräftig um 5,3 Prozent gegenüber Vormonat zurückgegangen (Oktober revidiert +0,6 Prozent). Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen betrug der Rückgang 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen damit die Auftragseingänge um 11,0 Prozent niedriger. Das Volumen der Inlandsaufträge sank im November um 1,1 Prozent gegenüber Vormonat, während sich das der Auslandsaufträge deutlich um 8,1 Prozent verringerte. Besonders stark sank der Auftragseingang im Bereich der Investitionsgüter (-8,5 Prozent).

    Die Materialengpässe in der Industrie haben sich gemäß Befragungen des ifo Instituts weiter verringert, wenngleich auf noch erhöhtem Niveau. So berichteten im Dezember 50,7 Prozent der befragten Firmen über Knappheiten, nach 59,3 Prozent im November und jeweils über 60 Prozent in den Vormonaten. Laut ifo Institut zeichnet sich ein Auflösen der Engpässe in vielen Branchen ab, was die weitere Entwicklung in der Industrie für sich genommen stützen dürfte.

    Das deutliche Minus bei den Auftragseingängen spricht dagegen für eine gedämpfte Entwicklung in den nächsten Monaten. Zwar ist das Minus gegenüber dem Vormonat durch ausbleibende Großaufträge überzeichnet, jedoch spiegelt der trendmäßige Rückgang der eingehenden Aufträge aus dem Ausland die abgekühlte weltwirtschaftliche Dynamik wider. Der Ausblick der Firmen auf die weitere Entwicklung bleibt zudem überwiegend pessimistisch, trotz einer Aufhellung am aktuellen Rand und eines insgesamt hohen Auftragsbestands.

    Reale Einzelhandelsumsätze mit leichtem Plus im November 2022

    Die realen Einzelhandelsumsätze stiegen im November 2022 leicht um 1,1 Prozent gegenüber Oktober, konnten aber den merklichen Rückgang im Vormonat nicht wieder aufholen. Für das 4. Quartal 2022 ist damit ein Rückgang gegenüber dem Vorquartal wahrscheinlich. Nach Einzelbereichen lagen die realen Umsätze im November 2022 im Bereich Lebensmittel um 1,3 Prozent niedriger als im Vormonat, bei Nicht-Lebensmitteln um 2,1 Prozent höher. Im Internet- und Versandhandel war ein Umsatzrückgang von 1,3 Prozent gegenüber Oktober zu verzeichnen. Die ebenfalls veröffentlichte erste Schätzung für das Jahresergebnis 2022 spiegelt wider, dass die stark gestiegenen Preise die reale Umsatzentwicklung gebremst haben (-0,3 Prozent gegenüber 2021). Nominal war dagegen ein kräftiges Plus zu verzeichnen (+8,2 Prozent).

    Der reale Umsatz im Gastgewerbe sank im November 2022 kalender- und saisonbereinigt um 6,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat war der reale Umsatz um 12,6 Prozent höher; nominal lag der Umsatz deutlich um 23,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die ebenfalls veröffentlichte erste Schätzung für das Jahresergebnis 2022 zeigt den deutlichen Wiederanstieg nach dem pandemiebedingten Einbruch in den Vorjahren: Real ist der Umsatz um gut 47 Prozent, nominal um gut 57 Prozent, jeweils gegenüber Vorjahr, gestiegen. Allerdings wurde das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 damit real immer noch um gut 11 Prozent unterschritten, während es nominal um knapp 1 Prozent überschritten wurde.

    Mit Blick auf die weitere Entwicklung hat sich das ifo Geschäftsklima im Einzelhandel im Dezember etwas aufgehellt. Die aktuelle Lageeinschätzung liegt nur noch leicht im negativen Bereich, die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate bleiben trotz der merklichen Aufhellung aber im Saldo pessimistisch. Das GfK-Konsumklima setzte im Dezember seine vorsichtige Erholung fort, auch hier liegt der Indikator jedoch auf sehr niedrigem Niveau. Insgesamt ist damit zwar weiterhin mit einer gedämpften Entwicklung der privaten Konsumausgaben zu rechnen. Gleichzeitig spricht die vorsichtige Erholung der Stimmungsindikatoren für einen weniger starken Rückgang, als es zwischenzeitlich zu befürchten war.

    Arbeitsmarkt auch am Jahresende grundsätzlich robust

    Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahresverlauf 2022 merklich von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erholt. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren in Deutschland 2,42 Millionen Personen beziehungsweise 5,3 Prozent arbeitslos (-195.000 Personen beziehungsweise Arbeitslosenquote -0,4 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Der Anstieg in den Sommermonaten war auf die statistische Erfassung Geflüchteter aus der Ukraine zurückzuführen. Wenn man für analytische Zwecke Staatsangehörige aus der Ukraine herausrechnet, ist die Arbeitslosigkeit jahresdurchschnittlich um 297.000 Personen zurückgegangen (-11 Prozent).

    In den vergangenen Monaten waren leichte Auswirkungen der eingetrübten wirtschaftlichen Lage erkennbar. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt aber auch am aktuellen Rand grundsätzlich robust gegenüber den Belastungen. So ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 saisonbereinigt, nach leichten Anstiegen in den beiden Vormonaten, wieder etwas zurückgegangen (-13.000 Personen gegenüber November). Die Zahl der als arbeitslos registrierten Personen lag im Dezember nach Ursprungswerten bei 2,45 Millionen Personen (rund +20.000 Personen gegenüber Vorjahresmonat). Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 5,5 Prozent (5,4 Prozent nach Ursprungswerten).

    Die Erwerbstätigkeit stieg im November 2022 von bereits historischem Höchststand erneut an. Erwerbstätig waren im November nach Inländerkonzept und Ursprungswerten 45,9 Millionen Personen, das sind 472.000 Personen mehr als im Vorjahresmonat (+1,0 Prozent). Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl um 45.000 Personen (+0,1 Prozent). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag nach Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Oktober 2022 bei 34,9 Millionen Personen (+1,5 Prozent gegenüber Vorjahresmonat).

    Die Kurzarbeit stieg im Oktober 2022 wieder leicht. Nach Hochrechnung der BA erhielten im Oktober 163.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld (+62.000 Personen gegenüber September). Das Niveau ist damit aber sehr weit von den pandemiebedingten Spitzen entfernt. Die bei der BA eingegangenen Anzeigen für Kurzarbeit bewegen sich derzeit auf gegenüber dem Sommer etwas erhöhtem Niveau seitwärts. Vom 1. Dezember bis 28. Dezember 2022 wurden bei der BA Anzeigen auf Kurzarbeit für 91.000 Personen gestellt (im November waren es insgesamt Anzeigen für 101.000 Personen).

    Frühindikatoren für die Beschäftigungsaussichten haben sich am aktuellen Rand weiter stabilisiert und liegen auf leicht positivem Niveau. So hat sich beispielsweise der Stellenindex der BA im Dezember nur marginal bewegt und liegt bei saisonbereinigt 127 Punkten. Insgesamt ist daher auch für die nächsten Monate mit einer grundsätzlich stabilen Arbeitsmarktentwicklung zu rechnen.

    Inflation schwächt sich im Dezember auf sehr hohem Niveau ab – „Dezember-Soforthilfe“ trägt maßgeblich bei

    Die Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat) sank im Dezember 2022 im Vergleich mit den Vormonaten auf sehr hohem Niveau. Sie lag bei 8,6 Prozent nach 10,0 Prozent im November beziehungsweise 10,4 Prozent im Oktober. Gegenüber November kam es zu einem (nicht-saisonbereinigten) Rückgang des Index um 0,8 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2022 lag die Inflationsrate damit bei 7,9 Prozent.

    Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war die „Dezember-Soforthilfe“ (einmalige staatliche Übernahme des Monatsabschlags für Gas und Wärme). Die Teuerung bei Energie und der daraus entstehende rechnerische Beitrag zur Inflationsrate fielen deutlich geringer aus als in den Vormonaten, was maßgeblich auf die Teilindizes für Gas und Fernwärme zurückzuführen war. Die sehr hohe Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln schwächte sich dagegen nur geringfügig ab. Im Einzelnen betrug der Anstieg des Teilindex für Waren 13,9 Prozent (nach +17,1 Prozent im November), darunter 24,4 Prozent für Energie (nach +38,7 Prozent) und 20,7 Prozent für Nahrungsmittel (nach +21,1 Prozent). Dienstleistungen verteuerten sich um 3,9 Prozent (nach +3,6 Prozent), darunter Wohnungsmieten mit 1,9 Prozent. Die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) ist damit gegenüber dem Vormonat weiter gestiegen und liegt jetzt bei 5,2 Prozent.

    Die hohe Kerninflation spiegelt auch die anhaltende Weitergabe der im Jahresverlauf stark gestiegenen Erzeugerpreise wider, vor allem für Energiegüter. Daher ist auch zu Jahresbeginn 2023 zunächst noch mit stark erhöhten Inflationsraten zu rechnen. Gleichzeitig sind die Preise für Energie und insbesondere Gas an den europäischen Märkten in den vergangenen Monaten deutlich gefallen (Stand Mitte Januar 2023). Zudem wirken sich im laufenden Jahr die Gas- und Strompreisbremse dämpfend auf die Entwicklung der Verbraucherpreise für Energie aus. Basiseffekte aus den starken Preissteigerungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs laufen in den nächsten Monaten aus. Insgesamt ist so im weiteren Jahresverlauf 2023 nach aktueller Einschätzung mit wieder abnehmenden Inflationsraten zu rechnen. Die Bundesregierung erwartet in ihrer Jahresprojektion für 2023 eine jahresdurchschnittliche Verbraucherpreisinflation von 6,0 Prozent.

    Finanzpolitisch wichtige Wirtschaftsdaten

    Tabelle vergrößern
    Tabelle 1
    BIP-Wachstum und ifo Geschäftsklima Deutschland
    Verlaufsdiagramm mit Säulen und horizontalen Linien „BIP-Wachstum und ifo Geschäftsklima Deutschland“: 3 Kurven zeigen den Verlauf der saisonbereinigten Salden der Geschäftslage, des Geschäftsklimas und der Geschäftserwartungen von Januar 2016 bis Dezember 2022. Im Dezember 2022 sind die Salden im Vergleich zum Vormonat gestiegen.Aktuelle Salden Dezember 2022:Geschäftslage: 15,15Geschäftsklima: -6,33Geschäftserwartungen: -25,66Außerdem wird in Form von Säulen das reale BIP pro Quartal in Prozent zum Vorjahr gezeigt. Im Jahr 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 sind die Säulen im Minus. Seit Mitte 2021 liegen sie wieder im Plus.In Form von horizontalen Linien wird außerdem der BIP-Jahresdurchschnitt von 2016 bis 2021 in Prozent zum Vorjahr gezeigt. Datenwerte: 2016: 2,2 %; 2017: 2,7 %; 2018: 1,0 %; 2019: 1,1 %; 2020: -3,7 %; 2021: 2,6 %Quellen: Statistisches Bundesamt, ifo Institut, eigene Berechnungen
    Im April 2018 löste das ifo Geschäftsklima Deutschland den bisherigen Index für die Gewerbliche Wirtschaft ab.<br> Quellen: Statistisches Bundesamt, ifo Institut, eigene Berechnungen
    nullBIP (Quartal), real, Prozent zum VorjahrGeschäftsklima, saisonbereinigte SaldenGeschäftserwartungen, saisonbereinigte SaldenGeschäftslage, saisonbereinigte SaldenBIP (Jahresdurchschnitt), real, Prozent zum Vorjahr
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    Abbildung 1

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