Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich im Zeitraum Januar bis Juli 2024 auf 229,9 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 6,6 Prozent (+14,2 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen stiegen um 3,1 Prozent (+6,2 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Für weitere Informationen zu den Steuereinnahmen s. a. „Steuereinnahmen im Juli 2024“ in dieser Ausgabe des Monatsberichts.
Die Sonstigen Einnahmen lagen im Berichtszeitraum mit 24,1 Mrd. Euro um 50,3 Prozent (+8,1 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Dabei sind die Einnahmen aus der Veräußerung von Beteiligungen und aus der Verwertung von sonstigem Kapitalvermögen des Bundes gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Mrd. Euro gestiegen. Die Einnahmen aus der streckenbezogenen Maut haben sich insbesondere infolge der Erweiterung der Lkw-Maut um eine CO2-Komponente gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Mrd. Euro erhöht. Im Zusammenhang mit dem Windenergie-auf-See-Gesetz wurden erstmals Einnahmen in Höhe von 1,3 Mrd. Euro erzielt.
Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis Juli 2024 insgesamt 262,6 Mrd. Euro und lagen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (-0,2 Prozent beziehungsweise -0,5 Mrd. Euro). Nach ökonomischen Arten gegliedert stiegen die konsumtiven Ausgaben leicht an (+0,6 Prozent beziehungsweise +1,5 Mrd. Euro), während die investiven Ausgaben gegenüber dem Vorjahresniveau zurückgingen (-8,3 Prozent beziehungsweise 2,0 Mrd. Euro).
Der Anstieg der konsumtiven Ausgaben ist auf gestiegene laufende Zuweisungen und Zuschüsse (+2,3 Prozent beziehungsweise +3,8 Mrd. Euro) sowie höhere Personalausgaben (+8,1 Prozent beziehungsweise +1,9 Mrd. Euro) zurückzuführen. Die Zinsausgaben gingen dagegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11,5 Prozent beziehungsweise 3,2 Mrd. Euro zurück. Bei den laufenden Zuweisungen und Zuschüssen gab es gegenläufige Effekte: Die Ausgaben für das Bürgergeld waren um 2,2 Mrd. Euro und der Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung um 1,4 Mrd. Euro höher als vor einem Jahr. Für die Ertüchtigung von Partnerstaaten im Bereich Sicherheit, Verteidigung und Stabilisierung wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 0,8 Mrd. Euro mehr zur Verfügung gestellt. Dagegen wurden für die Leistungen des Bundes an den Gesundheitsfonds für die durch die SARS-CoV-2-Pandemie verursachten Belastungen 1,2 Mrd. Euro weniger verausgabt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Zudem wurden in diesem Jahr keine Ausgaben für einen ergänzenden Bundeszuschuss an den Gesundheitsfonds und die pauschale Beteiligung des Bundes an den Aufwendungen der sozialen Pflegeversicherung veranschlagt. Dies bewirkte im Zeitraum Januar bis Juli 2024 ausgabenseitig Entlastungen von 1,2 Mrd. Euro beziehungsweise 1,0 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Der Rückgang der investiven Ausgaben ist maßgeblich unverändert auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen. Das im Januar 2023 gewährte Darlehen an den Resilience and Sustainability Trust des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 6,3 Mrd. Euro, das haushaltsrechtlich als investive Ausgabe zu buchen war, entfällt in diesem Jahr. Die investiven Ausgaben lagen bei Bereinigung um diesen Effekt um 23,3 Prozent beziehungsweise 4,3 Mrd. Euro über denen des Vorjahres. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn AG 3,0 Mrd. Euro verausgabt worden sind. Insgesamt sind in diesem Jahr für diesen Zweck 5,5 Mrd. Euro im Bundeshaushalt veranschlagt. Darüber hinaus lagen die Investitionszuschüsse an die Autobahn GmbH des Bundes um 0,7 Mrd. Euro höher als im Vorjahreszeitraum.
Ende Juli 2024 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 32,7 Mrd. Euro auf.
Die Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe des Haushaltsjahres starken Schwankungen und beeinflussen somit die eingesetzten Kassenmittel in den einzelnen Monaten in unterschiedlichem Maße. Auch der Kapitalmarktsaldo zeigt im Jahresverlauf in der Regel starke Schwankungen. Die unterjährige Entwicklung des Finanzierungssaldos und des jeweiligen Kapitalmarktsaldos sind daher keine Indikatoren, aus denen sich die erforderliche Nettokreditaufnahme und der Finanzierungssaldo am Jahresende errechnen lassen.
Entwicklung des Bundeshaushalts
Entwicklung des Bundeshaushalts
Ist 2023
Soll 2024¹
Ist-Entwicklung Juli 2024²
Ausgaben (Mrd. Euro)³
457,1
488,9
262,6
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
-0,2
Einnahmen (Mrd. Euro)⁴
392,2
428,2
229,9
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+6,6
Steuereinnahmen (Mrd. Euro)
356,1
374,4
205,8
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Abweichungen in den Summen durch Rundung der Zahlen möglich.
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Buchungsergebnisse.
3 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
4 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Leistungen des Bundes für Unterkunft und Heizung nach dem SGB II
11.576
2,5
11.600
2,4
6.526
7.183
+10,1
Familienhilfe, Wohlfahrtspflege u. ä.
13.396
2,9
14.571
3,0
7.756
8.423
+8,6
Soziale Leistungen nach dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz
9.873
2,2
10.927
2,2
6.913
7.438
+7,6
Sonstige soziale Angelegenheiten
2.240
0,5
1.833
0,4
1.445
-1.056
-173,1
Gesundheit, Umwelt, Sport, Erholung
6.561
1,4
5.486
1,1
3.223
2.418
-25,0
Wohnungswesen, Städtebau, Raumordnung und kommunale Gemeinschaftsdienste
3.549
0,8
4.041
0,8
1.056
1.441
+36,5
Wohnungswesen, Wohnungsbauprämie
2.271
0,5
2.745
0,6
860
1.237
+43,8
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1.723
0,4
1.756
0,4
482
432
-10,4
Energie- und Wasserwirtschaft, Gewerbe, Dienstleistungen
14.573
3,2
13.049
2,7
9.378
2.930
-68,8
Regionale Förderungsmaßnahmen
1.799
0,4
4.447
0,9
579
901
+55,6
Geld- und Versicherungswesen
7.032
1,5
165
0,0
6.828
77
-98,9
Sonstiges im Bereich Gewerbe und Dienstleistungen
1.755
0,4
4.155
0,8
341
610
+78,9
Verkehrs- und Nachrichtenwesen
28.478
6,2
35.856
7,3
12.226
15.930
+30,3
Straßen
9.949
2,2
9.824
2,0
3.876
4.769
+23,0
Eisenbahnen und öffentlicher Personennahverkehr
10.795
2,4
17.884
3,7
4.240
7.044
+66,1
Allgemeine Finanzwirtschaft
46.228
10,1
62.065
12,7
31.475
28.794
-8,5
Grund- und Kapitalvermögen, Sondervermögen und Finanzzuweisungen
7.323
1,6
31.933
6,5
2.975
3.538
+18,9
Zinsausgaben und Ausgaben im Zusammenhang mit der Schuldenaufnahme
37.687
8,2
37.445
7,7
27.737
24.545
-11,5
Ausgaben insgesamt²
457.129
100,0
488.880
100,0
263.069
262.552
-0,2
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Ist 2023
Soll 2024¹
Ist-Entwicklung
Unterjährige
Veränderung
gegenüber Vorjahr
Juli
2023
Juli
2024
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
in Prozent
Konsumtive Ausgaben
402.167
88,0
428.876
87,7
238.471
239.990
+0,6
Personalausgaben
40.119
8,8
43.521
8,9
23.450
25.359
+8,1
Aktivbezüge
29.823
6,5
33.054
6,8
17.235
18.620
+8,0
Versorgung
10.296
2,3
10.468
2,1
6.214
6.739
+8,4
Laufender Sachaufwand
43.654
9,5
45.038
9,2
21.038
20.105
-4,4
Unterhaltung des unbeweglichen Vermögens
1.213
0,3
1.214
0,2
630
660
+4,8
Militärische Beschaffungen
17.035
3,7
15.247
3,1
7.576
6.541
-13,7
Sonstiger laufender Sachaufwand
25.407
5,6
28.577
5,8
12.833
12.903
+0,5
Zinsausgaben
37.648
8,2
37.409
7,7
27.712
24.515
-11,5
Laufende Zuweisungen und Zuschüsse
278.953
61,0
301.147
61,6
164.847
168.673
+2,3
an Verwaltungen
40.672
8,9
51.416
10,5
22.950
24.950
+8,7
an andere Bereiche
238.281
52,1
249.732
51,1
141.898
143.722
+1,3
darunter:
Unternehmen
33.130
7,2
38.042
7,8
15.707
16.173
+3,0
Renten, Unterstützungen u. a.
37.982
8,3
44.779
9,2
22.814
24.885
+9,1
Sozialversicherungen
144.498
31,6
143.925
29,4
92.336
91.998
-0,4
Sonstige Vermögensübertragungen
1.792
0,4
1.761
0,4
1.423
1.338
-6,0
Investive Ausgaben
54.961
12,0
70.822
14,5
24.598
22.562
-8,3
Finanzierungshilfen
48.260
10,6
64.303
13,2
22.066
19.542
-11,4
Zuweisungen und Zuschüsse
37.119
8,1
44.128
9,0
14.653
15.700
+7,1
Darlehensgewährungen, Gewährleistungen
9.741
2,1
14.551
3,0
7.326
721
-90,2
Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen
1.400
0,3
5.624
1,2
87
3.121
X
Sachinvestitionen
6.702
1,5
6.519
1,3
2.532
3.020
+19,3
Baumaßnahmen
4.135
0,9
3.971
0,8
1.507
1.768
+17,3
Erwerb von beweglichen Sachen
2.428
0,5
2.478
0,5
970
1.189
+22,6
Grunderwerb
139
0,0
70
0,0
55
63
+14,5
Globalansätze
0
0,0
-10.818
-2,2
0
0
X
Ausgaben insgesamt²
457.129
100,0
488.880
100,0
263.069
262.552
-0,2
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Abweichungen zur Tabelle „Entwicklung der Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) im laufenden Jahr“ sind methodisch bedingt.
3 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.