Steuereinnahmen und konjunkturelles Umfeld
Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern) legten im August 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um gut 5 Prozent zu.
Bei den Gemeinschaftsteuern war ein Zuwachs von gut 3 Prozent zu verzeichnen. Aufkommensanstiegen bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge, der veranlagten Einkommensteuer und der Lohnsteuer standen Rückgänge bei den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag, der Körperschaftsteuer und den Steuern vom Umsatz gegenüber.
Ein kräftiger Aufkommenszuwachs von knapp 18 Prozent ergab sich bei den Bundessteuern. Dieser ist auf beträchtliche Einnahmen aus dem gegenüber dem Vorjahr erstmals anfallenden Energiekrisenbeitrag der Europäischen Union zurückzuführen.
Die kurzfristigen konjunkturellen Aussichten sind weiterhin eingetrübt, was sich u. a. am ifo Geschäftsklima zeigt. Die Inflationsrate fiel im August unter die Zwei-Prozent-Marke, die Kerninflation blieb aber erhöht.
Bundeshaushalt
Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich im Zeitraum Januar bis August 2024 auf 259,6 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 6,8 Prozent (+16,6 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen stiegen um 3,6 Prozent (+8,2 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums.
Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis August 2024 insgesamt 299,6 Mrd. Euro und lagen damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (-0,8 Prozent beziehungsweise -2,3 Mrd. Euro). Der Anstieg der konsumtiven Ausgaben (+0,2 Prozent beziehungsweise +0,6 Mrd. Euro) war auf gestiegene laufende Zuweisungen und Zuschüsse (+2,5 Prozent beziehungsweise +4,6 Mrd. Euro) sowie höhere Personalausgaben (+6,0 Prozent beziehungsweise +1,6 Mrd. Euro) zurückzuführen. Die Zinsausgaben gingen dagegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12,1 Prozent beziehungsweise 4,0 Mrd. Euro zurück. Der Rückgang der investiven Ausgaben (-10,2 Prozent beziehungsweise 3,0 Mrd. Euro) war unverändert maßgeblich auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen. Das im Januar 2023 gewährte Darlehen an den Resilience and Sustainability Trust des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 6,3 Mrd. Euro, das haushaltsrechtlich als investive Ausgabe zu buchen gewesen ist, entfällt in diesem Jahr. Die investiven Ausgaben lagen bei Bereinigung um diesen Effekt um 14,8 Prozent beziehungsweise 3,4 Mrd. Euro über denen des Vorjahres.
Ende August 2024 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 40,0 Mrd. Euro auf.