Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich im Zeitraum Januar bis September 2024 auf 301,2 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 8,0 Prozent (+22,4 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen stiegen um 4,0 Prozent (+10,4 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Für weitere Informationen zu den Steuereinnahmen s. a. „Steuereinnahmen im September 2024“ in dieser Ausgabe des Monatsberichts.
Die Sonstigen Einnahmen lagen im Berichtszeitraum mit 32,1 Mrd. Euro um 59,2 Prozent (+12,0 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Dabei erhöhten sich die Einnahmen aus der streckenbezogenen Maut insbesondere infolge der Erweiterung der Lkw-Maut um eine CO2-Komponente gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Mrd. Euro. Die Einnahmen aus der Veräußerung von Beteiligungen und aus der Verwertung von sonstigem Kapitalvermögen des Bundes stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Mrd. Euro. Zudem wurden infolge der Auflösung des Sondervermögens „Digitale Infrastruktur“ Mittel in Höhe von 1,8 Mrd. Euro in den Kernhaushalt überführt, da die Finanzhilfen an die Länder zur Umsetzung des DigitalPakts Schule sowie die Förderung des Breitband- und Giganetzausbaus nunmehr über den Kernhaushalt finanziert werden. Im Zusammenhang mit dem Windenergie-auf-See-Gesetz wurden Einnahmen in Höhe von 1,3 Mrd. Euro erzielt.
Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis September 2024 insgesamt 333,7 Mrd. Euro und gingen damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht zurück (-0,8 Prozent beziehungsweise -2,7 Mrd. Euro). Nach ökonomischen Arten gegliedert gingen die investiven Ausgaben gegenüber dem Vorjahresniveau zurück (-8,7 Prozent beziehungsweise -2,8 Mrd. Euro), während die konsumtiven Ausgaben auf dem Niveau des Vorjahres (+0,1 Mrd. Euro) verblieben.
Bei den konsumtiven Ausgaben stiegen zwar sowohl die laufenden Zuweisungen und Zuschüsse (+2,1 Prozent beziehungsweise +4,4 Mrd. Euro) als auch die Personalausgaben (+5,4 Prozent beziehungsweise +1,7 Mrd. Euro) gegenüber dem Vorjahr an. Die Zinsausgaben gingen dagegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12,7 Prozent beziehungsweise 4,4 Mrd. Euro und der laufende Sachaufwand um 5,4 Prozent beziehungsweise 1,5 Mrd. Euro zurück. Bei den laufenden Zuweisungen und Zuschüssen gab es gegenläufige Effekte: Die Ausgaben für das Bürgergeld waren um 2,7 Mrd. Euro und der Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung um 1,8 Mrd. Euro höher als vor einem Jahr. Die Erstattungen des Bundes für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung stiegen um 0,7 Mrd. Euro an. Für die Ertüchtigung von Partnerstaaten im Bereich Sicherheit, Verteidigung und Stabilisierung wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls 0,7 Mrd. Euro mehr zur Verfügung gestellt. Dagegen wurden für die Leistungen des Bundes an den Gesundheitsfonds für durch die SARS-CoV-2-Pandemie verursachte Belastungen 1,3 Mrd. Euro weniger verausgabt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Da in diesem Jahr keine Ausgaben für einen ergänzenden Bundeszuschuss an den Gesundheitsfonds und die pauschale Beteiligung des Bundes an den Aufwendungen der sozialen Pflegeversicherung veranschlagt wurden, bewirkte dies im Zeitraum Januar bis September 2024 ausgabenseitig Entlastungen von 1,5 Mrd. Euro beziehungsweise 1,0 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Der Rückgang der investiven Ausgaben ist unverändert maßgeblich auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen. Das im Januar 2023 gewährte Darlehen an den „Resilience and Sustainability Trust“ des Internationalen Währungsfonds in Höhe von 6,3 Mrd. Euro, das haushaltsrechtlich als investive Ausgabe zu buchen war, entfällt in diesem Jahr. Die investiven Ausgaben lagen bei Bereinigung um diesen Effekt um 13,8 Prozent beziehungsweise 3,5 Mrd. Euro über denen des Vorjahres. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn AG 3,0 Mrd. Euro verausgabt wurden. Insgesamt sind in diesem Jahr für diesen Zweck 5,5 Mrd. Euro im Bundeshaushalt veranschlagt. Darüber hinaus lagen die Investitionszuschüsse an die Autobahn GmbH des Bundes um 0,8 Mrd. Euro höher als im Vorjahreszeitraum.
Ende September 2024 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 32,5 Mrd. Euro auf.
Die Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe des Haushaltsjahres starken Schwankungen und beeinflussen somit die eingesetzten Kassenmittel in den einzelnen Monaten in unterschiedlichem Maße. Auch der Kapitalmarktsaldo zeigt im Jahresverlauf in der Regel starke Schwankungen. Die unterjährige Entwicklung des Finanzierungssaldos und des jeweiligen Kapitalmarktsaldos sind daher keine Indikatoren, aus denen sich die erforderliche Nettokreditaufnahme und der Finanzierungssaldo am Jahresende errechnen lassen.
Entwicklung des Bundeshaushalts
Entwicklung des Bundeshaushalts
Ist 2023
Soll 2024¹
Ist-Entwicklung
September 2024²
Ausgaben (Mrd. Euro)³
457,1
488,9
333,7
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
-0,8
Einnahmen (Mrd. Euro)⁴
392,2
428,2
301,2
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+8,0
Steuereinnahmen (Mrd. Euro)
356,1
374,4
269,1
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Abweichungen in den Summen durch Rundung der Zahlen möglich.
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Buchungsergebnisse.
3 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
4 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Leistungen des Bundes für Unterkunft und Heizung nach dem SGB II
11.576
2,5
11.600
2,4
8.617
9.299
+7,9
Familienhilfe, Wohlfahrtspflege u. ä.
13.396
2,9
14.571
3,0
9.950
10.845
+9,0
Soziale Leistungen nach dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz
9.873
2,2
10.927
2,2
8.001
8.616
+7,7
Sonstige soziale Angelegenheiten
2.240
0,5
1.833
0,4
1.595
-926
-158,1
Gesundheit, Umwelt, Sport, Erholung
6.561
1,4
5.486
1,1
4.038
3.238
-19,8
Wohnungswesen, Städtebau, Raumordnung und kommunale Gemeinschaftsdienste
3.549
0,8
4.041
0,8
1.347
2.000
+48,5
Wohnungswesen, Wohnungsbauprämie
2.271
0,5
2.745
0,6
1.046
1.640
+56,7
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1.723
0,4
1.756
0,4
668
647
-3,1
Energie- und Wasserwirtschaft, Gewerbe, Dienstleistungen
14.573
3,2
13.049
2,7
10.104
3.584
-64,5
Regionale Förderungsmaßnahmen
1.799
0,4
4.447
0,9
818
1.290
+57,6
Geld- und Versicherungswesen
7.032
1,5
165
0,0
6.785
77
-98,9
Sonstiges im Bereich Gewerbe und Dienstleistungen
1.755
0,4
4.155
0,8
479
678
+41,6
Verkehrs- und Nachrichtenwesen
28.478
6,2
35.856
7,3
16.821
20.583
+22,4
Straßen
9.949
2,2
9.824
2,0
5.710
6.611
+15,8
Eisenbahnen und öffentlicher Personennahverkehr
10.795
2,4
17.884
3,7
5.698
8.549
+50,0
Allgemeine Finanzwirtschaft
46.228
10,1
62.065
12,7
39.973
35.851
-10,3
Grund- und Kapitalvermögen, Sondervermögen und Finanzzuweisungen
7.323
1,6
31.933
6,5
4.246
4.565
+7,5
Zinsausgaben und Ausgaben im Zusammenhang mit der Schuldenaufnahme
37.687
8,2
37.445
7,7
34.759
30.358
-12,7
Ausgaben insgesamt²
457.129
100,0
488.880
100,0
336.401
333.705
-0,8
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Ist 2023
Soll 2024¹
Ist-Entwicklung
Unterjährige
Veränderung
gegenüber
Vorjahr
September
2023
September
2024
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
in Prozent
Konsumtive Ausgaben
402.167
88,0
428.876
87,7
304.567
304.637
+0,0
Personalausgaben
40.119
8,8
43.521
8,9
30.902
32.582
+5,4
Aktivbezüge
29.823
6,5
33.054
6,8
22.746
23.910
+5,1
Versorgung
10.296
2,3
10.468
2,1
8.156
8.672
+6,3
Laufender Sachaufwand
43.654
9,5
45.038
9,2
27.336
25.850
-5,4
Unterhaltung des unbeweglichen Vermögens
1.213
0,3
1.214
0,2
840
817
-2,7
Militärische Beschaffungen
17.035
3,7
15.247
3,1
9.991
8.507
-14,9
Sonstiger laufender Sachaufwand
25.407
5,6
28.577
5,8
16.504
16.526
+0,1
Zinsausgaben
37.648
8,2
37.409
7,7
34.726
30.325
-12,7
Laufende Zuweisungen und Zuschüsse
278.953
61,0
301.147
61,6
209.975
214.334
+2,1
an Verwaltungen
40.672
8,9
51.416
10,5
29.446
31.556
+7,2
an andere Bereiche
238.281
52,1
249.732
51,1
180.530
182.778
+1,2
darunter:
Unternehmen
33.130
7,2
38.042
7,8
21.327
21.805
+2,2
Renten, Unterstützungen u. a.
37.982
8,3
44.779
9,2
29.121
31.849
+9,4
Sozialversicherungen
144.498
31,6
143.925
29,4
116.055
116.030
-0,0
Sonstige Vermögensübertragungen
1.792
0,4
1.761
0,4
1.629
1.546
-5,1
Investive Ausgaben
54.961
12,0
70.822
14,5
31.834
29.068
-8,7
Finanzierungshilfen
48.260
10,6
64.303
13,2
28.243
24.934
-11,7
Zuweisungen und Zuschüsse
37.119
8,1
44.128
9,0
19.592
21.030
+7,3
Darlehensgewährungen, Gewährleistungen
9.741
2,1
14.551
3,0
8.416
783
-90,7
Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen
1.400
0,3
5.624
1,2
235
3.121
X
Sachinvestitionen
6.702
1,5
6.519
1,3
3.591
4.134
+15,1
Baumaßnahmen
4.135
0,9
3.971
0,8
2.264
2.561
+13,1
Erwerb von beweglichen Sachen
2.428
0,5
2.478
0,5
1.262
1.494
+18,4
Grunderwerb
139
0,0
70
0,0
66
79
+19,7
Globalansätze
0
0,0
-10.818
-2,2
0
0
X
Ausgaben insgesamt²
457.129
100,0
488.880
100,0
336.401
333.705
-0,8
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen und der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
1 Einschließlich Regierungsentwurf eines Nachtrags zum Bundeshaushalt 2024 vom 17. Juli 2024.
2 Abweichungen zur Tabelle „Entwicklung der Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) im laufenden Jahr“ sind methodisch bedingt.
3 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.