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BMF-Monatsbericht April 2025

Inhalt

Erfolg durch Spitzensport und berufliche Sicherheit: Das Zoll Ski Team

23.04.2025
  • Historische Entwicklung: Seit 1952 entwickelte sich die Zoll-Sportförderung zu einer professionellen Spitzensportförderung in fünf Wintersportdisziplinen.
  • Teamstruktur: Das Zoll Ski Team umfasst 74 Mitglieder, darunter Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainer sowie Betreuerinnen und Betreuer, die in Leistungszentren trainieren.
  • Nachwuchsarbeit: Junge Talente werden als Beamtinnen und Beamte eingestellt und erhalten individuelle Förderung sowie berufliche Perspektiven.
  • Bundesförderung: Das Zoll Ski Team ist Teil des bundesdeutschen Spitzensportförderungskonzepts, das individuelle Bedürfnisse berücksichtigt.
  • Zukunftsperspektiven: Das Team bietet umfassende Absicherung und vielfältige berufliche Möglichkeiten nach der sportlichen Karriere.

Einleitung

Der Zoll nimmt seit 1952 eine bedeutende Rolle in der Förderung des Skisports ein. Ursprünglich mit dem Ziel entstanden, Zollbeamtinnen und -beamte bei den Internationalen Zollskiwettkämpfen zu unterstützen, hat sich diese Förderung im Laufe der Jahre zu einer zielorientierten Spitzensportförderung entwickelt. Diese Förderung bietet nicht nur die Möglichkeit, auf internationaler Ebene zu bestehen, sondern gewährleistet auch soziale Absicherung und berufliche Zukunft für die Athletinnen und Athleten. Diese einzigartige Kombination aus sportlicher Förderung und beruflicher Sicherheit macht das Zoll Ski Team zu einem Vorzeigemodell im deutschen Spitzensport.

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Die Geschichte

Historisches Schwarz-Weiß-Foto mit zwei Skifahrern BildVergroessern
Historisches Bild von 1957 Quelle:Gerhard Pieper, Zoll Ski Team
Die Sportförderung des Zolls begann 1952 mit den Internationalen Zollskiwettkämpfen, die zur Gründung der ersten Skiwettkampfmannschaft führten. Die Anfänge waren von bescheidenen Bedingungen geprägt: Die damaligen Skisportlerinnen und -sportler hatten einen geringen Leistungsstand und ihr Training bestand hauptsächlich aus Streifendienst auf Skiern im Hoch- und Mittelgebirge sowie gelegentlicher Teilnahme an regionalen Wettkämpfen. Die technische Ausstattung war einfach und funktional, angepasst an die Nachkriegszeit.

Trotz dieser Herausforderungen legte der Zoll den Grundstein für eine erfolgreiche Sportförderung. Mit zunehmendem Engagement verbesserten sich die Trainingsbedingungen und die technische Ausstattung stetig, was es den Athletinnen und Athleten ermöglichte, ihre Leistungen zu steigern und international zu bestehen. Die Entwicklung des Zoll Ski Teams von seinen bescheidenen Anfängen hin zu einer professionellen Spitzensportmannschaft ist ein Zeugnis für das kontinuierliche Engagement der Zollverwaltung. In den 1980er-Jahren gelang den ersten Sportlerinnen und Sportlern des Zoll Ski Teams der Durchbruch im internationalen Spitzensport. Athletinnen und Athleten wie Biathlet Walter Pichler und Skirennläufer Frank Wörndl erzielten bedeutende Erfolge bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Seitdem fokussierte sich die Förderung stärker auf den internationalen Spitzensport und ergänzte das bestehende System der Spitzensportförderung der Bundesregierung.

Seit dem Jahr 2017 werden zudem Spitzensportlerinnen und -sportler mit Behinderung in den Nordischen und Alpinen Disziplinen gefördert.

Heute sind die Mitglieder des Zoll Ski Teams fast ausnahmslos Kaderangehörige und Teil der Nationalmannschaften der einzelnen Disziplinen. Sie profitieren von individuell angepasstem Rennmaterial und ganzjährigen Trainingsplänen, die von Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern überwacht werden. Die traditionellen Streifendienste und regionalen Wettkämpfe haben Platz für hochklassige Wettkämpfe der International Ski and Snowboard Federation (FIS) gemacht, wobei die jährliche Teilnahme an den Internationalen Zollskiwettkämpfen weiterhin Bestandteil der Förderung ist. Namen wie Laura Dahlmeier, Maria Höfl-Riesch, Magdalena Neuner und Felix Neureuther sind den meisten ein Begriff.

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Aktuelle Struktur und Mitglieder

In der Saison 2024/2025 besteht das Zoll Ski Team aus 74 Mitgliedern, darunter 35 Sportlerinnen, 30 Sportler, sechs Trainerinnen, ein Trainer, ein Skitechniker und ein Betreuer. Die Mitglieder sind in verschiedenen Disziplinen aktiv: 17 Athletinnen und Athleten im Alpinen Skisport (davon drei paralympische Skirennläuferinnen), 19 Sportlerinnen und Sportler im Biathlon (davon zwei paralympische Athletinnen und zwei paralympische Athleten), 15 Athletinnen und Athleten im Skilanglauf, zehn Sportlerinnen und Sportler im Skisprung und vier Athletinnen und Athleten in der Nordischen Kombination. Die Athletinnen und Athleten trainieren in Bundes- und Landesleistungszentren sowie Olympiastützpunkten und profitieren von der Unterstützung durch zolleigene Trainerinnen und Trainer, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Diese dezentrale Sportförderung ermöglicht es den Athletinnen und Athleten, in ihrer gewohnten Umgebung zu trainieren und gleichzeitig von anerkannten Spezialistinnen und Spezialisten betreut zu werden.

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Nachwuchsarbeit und Karriereplanung

Ein zentraler Aspekt der Förderung durch den Zoll ist die individuelle Betreuung junger Talente. Um in die Sportförderung des Zolls aufgenommen zu werden, müssen die Bewerberinnen und Bewerber bereits einem Nationalkader des Deutschen Skiverbands e. V. (DSV) beziehungsweise des Deutschen Behindertensportverbands e. V. (DBS) in einer der genannten Disziplinen angehören. Sie werden als Beamtinnen und Beamte des einfachen Zolldiensts eingestellt, was eine frühzeitige Konzentration auf die sportliche Karriere ermöglicht. Diese Einstellung erfordert keine lange Ausbildung und ermöglicht eine Einstellung bereits vor dem 16. Lebensjahr. Gleichzeitig können die Athletinnen und Athleten an Auswahlverfahren für höhere Laufbahnen teilnehmen, um ihre berufliche Zukunft zu sichern. Diese Möglichkeit bietet ihnen eine Qualifizierung mit Aufstiegschancen im allgemeinen Berufsleben nach ihrer sportlichen Karriere. Der Zoll legt großen Wert darauf, dass die Athletinnen und Athleten nicht nur sportlich, sondern auch beruflich auf Erfolgskurs bleiben.

Der Deutsche Skiverband e. V. (DSV)
ist die am 4. November 1905 gegründete Dachorganisation deutscher Skivereine. Der DSV vertritt international die Interessen des deutschen Skisports und bildet Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainer aus.

Der Deutsche Behindertensportverband e. V. (DBS)
ist der deutsche Dachverband für den Sport von Menschen mit Behinderung und Nationales Paralympisches Komitee für Deutschland. Gegründet wurde der DBS am 4. Juli 1951 auf Beschluss des Bundesministeriums für Arbeit.

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Spitzensportförderung des Bundes

Der Zoll ist ein integraler Bestandteil des bundesdeutschen Spitzensportförderungskonzepts, das insbesondere von Bundespolizei, Bundeswehr und Zoll getragen wird. Diese Behörden verfolgen ein gemeinsames Ziel, unterscheiden sich jedoch in ihren Konzepten, um eine umfassende und flächendeckende Sportförderung zu gewährleisten. Diese Unterschiede bieten den Athletinnen und Athleten eine optimale Auswahlmöglichkeit, die ihren individuellen beruflichen und schulischen Vorbildungen, ihrem Lebensalter, den Berufs- und Ausbildungswünschen sowie ihren örtlichen Präferenzen entspricht. Das Zoll Ski Team bietet die Möglichkeit, den Fokus ausschließlich auf die professionelle Ausübung des Spitzensports zu richten und dennoch die berufliche Zukunft von Beginn an langfristig und sicher zu planen.

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Zukunftsperspektiven

Das Zoll Ski Team bietet eine umfassende Absicherung und nach der sportlichen Karriere vielfältige berufliche Möglichkeiten auf allen Ebenen des Zolls. Die Mitglieder profitieren von einer langfristigen Planung ihrer beruflichen Zukunft, während sie sich auf ihre sportlichen Ziele konzentrieren. Der Zoll als Bundesverwaltung bietet für rund 48.000 Beschäftigte ein breites Spektrum an verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Aufgaben, die eine vielfältige berufliche Orientierung während der gesamten Dienstzeit ermöglichen. Diese Perspektiven sind besonders wertvoll für junge Athletinnen und Athleten, die nach ihrer aktiven Sportkarriere neue Herausforderungen suchen.

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Erfolge der Saison 2024/2025

Auch in dieser Saison bewies das Zoll Ski Team wieder seine Spitzenklasse. Die Athletinnen und Athleten erzielten im Weltcup über 200 Podestplatzierungen. Darüber hinaus konnte das Zoll Ski Team sechs Gesamtweltcup-Siege verbuchen:

  • Die Biathletin Franziska Preuß bewies in 21 Weltcup-Wettkämpfen in den zurückliegenden vier Monaten ihre besondere Ausdauer und Leistungsstärke und gewann den Biathlon-Gesamtweltcup.
  • Vinzenz Geiger krönte seine herausragende Saison mit dem Gewinn des Gesamtweltcups in der Nordischen Kombination.
  • Im Bereich Para Nordisch zeigte Leonie Walter in gleich zwei Disziplinen Spitzenleistungen – im Para Langlauf und im Para Biathlon (jeweils sehbeeinträchtigt) – und gewann sowohl den Para Langlauf-Gesamtweltcup (sehbeeinträchtigt) als auch den Para Biathlon-Gesamtweltcup (sehbeeinträchtigt) und sicherte sich damit das Double.
  • Ebenfalls im Bereich Para Nordisch überzeugte Anja Wicker im Para Biathlon (sitzend) auf ganzer Linie und gewann den Para Biathlon-Gesamtweltcup (sitzend).
  • Die erfolgreiche Monoskibobfahrerin Anna-Lena Forster sicherte sich souverän und ungeschlagen den Gesamtweltcup im Para Skialpin (sitzend).
Collage: Athletinnen und Athleten des Zoll-Ski-Teams BildVergroessern
Von links nach rechts: Franziska Preuß, Vinzenz Geiger, Leonie Walter, Anja Wicker (links im Bild), Anna-Lena Forster Quelle:Bild 1 und 2: DSV/ Bild 3 bis 5: DBS

Einblick in die Ergebnisse des Zoll Ski Teams bei den Weltmeisterschaften geben die folgenden Tabellen.

Para Weltmeisterschaften
DisziplinErfolgAthletinnen und Athleten
AlpinGoldAnna-Lena Forster (sitzend), Slalom
SilberAnna-Lena Forster (sitzend), Riesenslalom
BronzeAnna-Maria Rieder (stehend), Slalom
BiathlonGoldJohanna Recktenwald (sehbeeinträchtigt), 12,5 km
GoldLeonie Walter (sehbeeinträchtigt), 7,5 km
SilberJohanna Recktenwald (sehbeeinträchtigt), 7,5 km
SilberLeonie Walter (sehbeeinträchtigt), 12,5 km
SilberAnja Wicker (sitzend), Sprint
SilberAnja Wicker (sitzend), Verfolgung
SilberMarco Meier (stehend), Sprint
BronzeAnja Wicker (sitzend), 12,5 km
LanglaufGoldAnja Wicker (sitzend), 10 km
SilberNico Messinger und Leonie Walter (beide sehbeeinträchtigt), Mixed Team
BronzeAnja Wicker (sitzend), 20 km
BronzeLeonie Walter (sehbeeinträchtigt), 10 km
BronzeAnja Wicker, Johanna Recktenwald und Marco Maier, Team
BronzeAnja Wicker (sitzend), Sprint
BronzeLeonie Walter (sehbeeinträchtigt), Sprint
Weltmeisterschaften
DisziplinErfolgAthletinnen und Athleten
AlpinBronzeLinus Strasser, Slalom
BiathlonGoldFranziska Preuß, Verfolgung
SilberFranziska Preuß, Sprint
BronzeFranziska Preuß und Selina Grotian, Mixed Staffel
BronzeFranziska Preuß, Single mixed
BronzeJohannes Kühn, Staffel 7,5 km
NordischGoldVinzenz Geiger, Johannes Rydzek
SilberSelina Freitag, Skisprung
SilberAndreas Wellinger, Skisprung
SilberVinzenz Geiger, NK Mixed Team
BronzeHelen Hoffmann, Langlauf 4*7,5 km Staffel
BronzeSelina Freitag, Agnes Reisch, Katharina Schmid, Skisprung Team
BronzeVinzenz Geiger, NK 7,5 km
BronzeVinzenz Geiger, NK 10 km
Junioren-Weltmeisterschaften
DisziplinErfolgAthletinnen und Athleten
NordischGoldHelen Hoffmann (Langlauf), 10 km Freistil
GoldAnna-Fay Scharfenberg (Skisprung), Team
BronzeJakob Moch (Langlauf), 10 km Freistil
BronzeVerena Veit, Helen Hoffmann, Elias Keck und Marius Kastner (Langlauf Staffel)

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Fazit: Vom Wintersport zur beruflichen Perspektive

Das Zoll Ski Team hat sich von einer kleinen Gruppe Skibegeisterter zu einer professionellen Spitzensportmannschaft entwickelt. Mit einer starken historischen Basis und einem klaren Fokus auf die Zukunft bietet der Zoll eine einzigartige Kombination aus sportlicher Förderung und beruflicher Sicherheit. Diese Kombination ermöglicht es den Athletinnen und Athleten, sich voll und ganz auf ihre sportlichen Ziele zu konzentrieren, während sie gleichzeitig eine solide berufliche Perspektive haben. Das Zoll Ski Team ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Spitzensport und berufliche Absicherung Hand in Hand gehen können.