Der Haushaltsaufstellungsprozess für das Jahr 2025 konnte bis zum Ende des vergangenen Jahres nicht – wie in Art. 110 Abs. 2 Grundgesetz geboten – finalisiert werden. Bis das Haushaltsgesetz 2025 vom Deutschen Bundestag verabschiedet und im Bundesgesetzblatt verkündet ist, arbeitet die Bundesregierung daher im Rahmen der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung, die im Wesentlichen auf Art. 111 Grundgesetz basiert (siehe hierzu Monatsbericht des BMF vom Dezember 2024 „Vorläufige Haushaltsführung 2025“). Da das Soll des Bundeshaushalts 2025 damit nicht feststeht, können in den folgenden Tabellen auch keine Sollwerte dargestellt werden.
Einnahmen
Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich in den Monaten Januar bis März 2025 auf 105,8 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 11,6 Prozent (+11,0 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen betrugen 95,4 Mrd. Euro und stiegen damit um 11,4 Prozent (+9,8 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums an. Für weitere Informationen zu den Steuereinnahmen s. a. „Steuereinnahmen im März 2025“ in dieser Ausgabe des Monatsberichts.
Die Sonstigen Einnahmen lagen im Berichtszeitraum mit 10,4 Mrd. Euro um 13,0 Prozent (+1,2 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Dabei waren die Verwaltungseinnahmen im 1. Quartal 2025 um 3,0 Mrd. Euro höher als im Vorjahresquartal, insbesondere aufgrund von Einnahmen aus der Abwicklung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie in Höhe von 2,6 Mrd. Euro. Dagegen waren die Einnahmen aus der Veräußerung von Beteiligungen um 1,7 Mrd. Euro geringer als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis März 2025 insgesamt 122,7 Mrd. Euro und stiegen damit gegenüber dem Niveau des Vorjahreszeitraums um 8,4 Prozent beziehungsweise 9,5 Mrd. Euro. Nach ökonomischen Arten gegliedert nahmen sowohl die investiven Ausgaben (+79,1 Prozent beziehungsweise +4,9 Mrd. Euro) als auch die konsumtiven Ausgaben (+4,2 Prozent beziehungsweise +4,5 Mrd. Euro) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresergebnis zu.
Bei den konsumtiven Ausgaben stiegen vor allem die laufenden Zuweisungen und Zuschüsse (+5,6 Prozent beziehungsweise +4,3 Mrd. Euro) gegenüber dem Vorjahr an. Der Anstieg war vor allem darauf zurückzuführen, dass die Finanzierung der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Gesetz) zum 1. Januar 2025 in den Kernhaushalt integriert worden war. Zuvor waren die Zahlungen für die EEG-Umlage im Klima- und Transformationsfonds etatisiert gewesen. Für diesen Zweck wurden bis März rund 2,2 Mrd. Euro verausgabt. Darüber hinaus wurde ein um 1,1 Mrd. Euro höherer Zuschuss an die allgemeine Rentenversicherung geleistet. Für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung hat der Bund 0,4 Mrd. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum verausgabt. Die Zinsausgaben gingen dagegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,8 Prozent beziehungsweise 0,5 Mrd. Euro zurück, was zum Teil auch auf die geänderte Buchungspraxis der Zinsausgaben zurückzuführen war. Seit Jahresbeginn werden diese periodengerecht veranschlagt, was zu Minderausgaben im Bundeshaushalt führt, da eingeplante Disagien periodengerecht verteilt werden und der bisher nötige Schwankungspuffer bei den Zinsausgaben deutlich reduziert werden kann.
Zum Anstieg der investiven Ausgaben trugen vor allem höhere Finanzierungshilfen (+86,2 Prozent beziehungsweise +4,7 Mrd. Euro) bei. Dabei wurden zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn AG 4,3 Mrd. Euro geleistet. Die Sachinvestitionen stiegen um 25,9 Prozent beziehungsweise 0,2 Mrd. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode an.
Ende März 2025 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 16,9 Mrd. Euro auf.
Die Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe des Haushaltsjahres starken Schwankungen und beeinflussen somit die eingesetzten Kassenmittel in den einzelnen Monaten in unterschiedlichem Maße. Auch der Kapitalmarktsaldo zeigt im Jahresverlauf in der Regel starke Schwankungen. Die unterjährige Entwicklung des Finanzierungssaldos und des jeweiligen Kapitalmarktsaldos sind daher keine Indikatoren, aus denen sich die erforderliche Nettokreditaufnahme und der Finanzierungssaldo am Jahresende errechnen lassen. Dies gilt in besonderem Maße zu Beginn eines Jahres und in diesem Jahr zusätzlich aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung.
Entwicklung des Bundeshaushalts
Entwicklung des Bundeshaushalts
Ist 2024
Ist-Entwicklung März 2025¹
Ausgaben (Mrd. Euro)²
465,7
122,7
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+8,4
Einnahmen (Mrd. Euro)³
440,6
105,8
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+11,6
Steuereinnahmen (Mrd. Euro)
375,0
95,4
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Rückflüsse von notlagenkreditfinanzierten Ausgaben (Mrd. Euro)
-8,5
-
Abweichungen in den Summen durch Rundung der Zahlen möglich.
1 Buchungsergebnisse.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
3 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Leistungen des Bundes für Unterkunft und Heizung nach dem SGB II
12.360
2,7
3.136
3.053
-2,7
Soziale Leistungen nach dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz
11.107
2,4
2.691
3.090
+14,8
Sonstige soziale Angelegenheiten
1.322
0,3
96
63
-34,2
Gesundheit, Umwelt, Sport, Erholung
6.121
1,3
930
886
-4,8
Wohnungswesen, Städtebau, Raumordnung und kommunale Gemeinschaftsdienste
4.084
0,9
339
479
+41,2
Wohnungswesen, Wohnungsbauprämie
2.759
0,6
305
419
+37,4
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1.447
0,3
141
141
-0,3
Energie- und Wasserwirtschaft, Gewerbe, Dienstleistungen
8.447
1,8
971
3.643
+275,1
Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung
1.324
0,3
281
2.422
X
Sonstiges im Bereich Gewerbe und Dienstleistungen
2.171
0,5
103
392
+279,6
Regionale Förderungsmaßnahmen
2.776
0,6
289
319
+10,2
Verkehrs- und Nachrichtenwesen
36.380
7,8
4.522
8.528
+88,6
Straßen
10.722
2,3
1.346
1.279
-5,0
Eisenbahnen und öffentlicher Personennahverkehr
17.640
3,8
1.612
5.415
+235,9
Allgemeine Finanzwirtschaft
42.952
9,2
11.844
11.457
-3,3
Grund- und Kapitalvermögen, Sondervermögen und Finanzzuweisungen
7.515
1,6
1.476
1.525
+3,3
Zinsausgaben und Ausgaben im Zusammenhang mit der Schuldenaufnahme
34.261
7,4
10.025
9.533
-4,9
Ausgaben insgesamt¹
465.670
100,0
113.232
122.695
+8,4
1 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Ist 2024
Ist-Entwicklung
Unterjährige
Veränderung
gegenüber
Vorjahr
März 2024
März 2025
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
in Prozent
Konsumtive Ausgaben
409.011
87,8
106.986
111.509
+4,2
Personalausgaben
42.441
9,1
11.279
11.914
+5,6
Aktivbezüge
31.530
6,8
8.213
8.683
+5,7
Versorgung
10.910
2,3
3.066
3.232
+5,4
Laufender Sachaufwand
41.959
9,0
7.623
7.632
+0,1
Sächliche Verwaltungsausgaben
23.297
5,0
4.747
4.806
+1,2
Militärische Beschaffungen
14.675
3,2
2.530
2.436
-3,7
Sonstiger laufender Sachaufwand
3.987
0,9
346
390
+12,7
Zinsausgaben
34.223
7,3
10.005
9.521
-4,8
Laufende Zuweisungen und Zuschüsse
288.692
62,0
77.244
81.587
+5,6
an Verwaltungen
42.905
9,2
10.415
11.342
+8,9
an andere Bereiche
245.787
52,8
66.830
70.245
+5,1
darunter:
Unternehmen
35.471
7,6
6.587
9.313
+41,4
Renten, Unterstützungen u. a.
41.734
9,0
10.873
11.082
+1,9
Sozialversicherungen
144.758
31,1
43.654
45.552
+4,3
Sonstige Vermögensübertragungen
1.697
0,4
835
855
+2,4
Investive Ausgaben
56.658
12,2
6.246
11.187
+79,1
Sachinvestitionen
7.453
1,6
740
932
+25,9
Baumaßnahmen
4.420
0,9
427
570
+33,5
Erwerb von beweglichen Sachen
2.747
0,6
298
343
+15,1
Grunderwerb
287
0,1
15
20
+33,3
Finanzierungshilfen
49.205
10,6
5.506
10.254
+86,2
Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen
5.619
1,2
50
4.484
X
Darlehensgewährungen, Gewährleistungen
1.904
0,4
247
619
+150,6
Zuweisungen und Zuschüsse
41.682
9,0
5.209
5.152
-1,1
Globalansätze
-
0,0
0
0
X
Ausgaben insgesamt¹
465.670
100,0
113.232
122.695
+8,4
1 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
1 Abweichungen zur Tabelle „Entwicklung der Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) im laufenden Jahr“ sind methodisch bedingt.
2 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.