Der Haushaltsaufstellungsprozess für das Jahr 2025 konnte bis zum Ende des vergangenen Jahres nicht – wie in Art. 110 Abs. 2 Grundgesetz (GG) geboten – finalisiert werden. Bis das Haushaltsgesetz 2025 vom Deutschen Bundestag verabschiedet und im Bundesgesetzblatt verkündet ist, arbeitet die Bundesregierung daher im Rahmen der sogenannten vorläufigen Haushaltsführung, die im Wesentlichen auf Art. 111 GG basiert (siehe hierzu Monatsbericht des BMF vom Dezember 2024 „Vorläufige Haushaltsführung 2025“). Da das Soll des Bundeshaushalts 2025 damit nicht feststeht, können in den folgenden Tabellen auch keine Sollwerte dargestellt werden.
Einnahmen
Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich in den Monaten Januar bis April 2025 auf 136,0 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 8,7 Prozent (+10,8 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen betrugen 122,5 Mrd. Euro und stiegen damit um 9,3 Prozent (+10,5 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums an. Für weitere Informationen zu den Steuereinnahmen s. a. „Steuereinnahmen im April 2025“ in dieser Ausgabe des Monatsberichts.
Die Sonstigen Einnahmen lagen im Berichtszeitraum mit 13,5 Mrd. Euro um 2,8 Prozent (+0,4 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Dabei waren die Verwaltungseinnahmen um 3,2 Mrd. Euro höher als im Vorjahreszeitraum, insbesondere aufgrund von um 2,5 Mrd. Euro höheren Einnahmen aus der Abwicklung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds-Energie. Dagegen waren die Einnahmen aus der Veräußerung von Beteiligungen um 1,7 Mrd. Euro geringer als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis April 2025 insgesamt 159,5 Mrd. Euro und stiegen damit gegenüber dem Niveau des Vorjahreszeitraums um 6,6 Prozent beziehungsweise 9,9 Mrd. Euro. Nach ökonomischen Arten gegliedert nahmen sowohl die investiven Ausgaben (+55,7 Prozent beziehungsweise +5,1 Mrd. Euro) als auch die konsumtiven Ausgaben (+3,5 Prozent beziehungsweise +4,9 Mrd. Euro) gegenüber dem entsprechenden Vorjahresergebnis zu.
Bei den konsumtiven Ausgaben stiegen insbesondere die laufenden Zuweisungen und Zuschüsse (+7,9 Prozent beziehungsweise +7,9 Mrd. Euro) gegenüber dem Vorjahr an. Der Anstieg war vor allem darauf zurückzuführen, dass die Finanzierung der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Gesetz) zum 1. Januar 2025 in den Kernhaushalt integriert worden war. Zuvor waren die Zahlungen für die EEG-Umlage im Klima- und Transformationsfonds etatisiert gewesen. Für diesen Zweck wurden bis April rund 3,4 Mrd. Euro verausgabt. Darüber hinaus wurde ein um 1,3 Mrd. Euro höherer Zuschuss an die allgemeine Rentenversicherung geleistet. Für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung verausgabte der Bund 1,3 Mrd. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zinsausgaben gingen dagegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 27,3 Prozent beziehungsweise 3,9 Mrd. Euro zurück, was zum Teil auch auf die geänderte Buchungspraxis der Zinsausgaben zurückzuführen ist. Seit Jahresbeginn werden diese periodengerecht veranschlagt, was zu Minderausgaben im Bundeshaushalt führt, da eingeplante Disagien periodengerecht verteilt werden und der bisher nötige Schwankungspuffer bei den Zinsausgaben deutlich reduziert werden kann.
Zum Anstieg der investiven Ausgaben trugen vor allem höhere Finanzierungshilfen (+62,3 Prozent beziehungsweise +4,9 Mrd. Euro) bei. Dabei wurden zur Erhöhung des Eigenkapitals der Deutschen Bahn AG 4,3 Mrd. Euro geleistet. Die Sachinvestitionen stiegen um 12,1 Prozent beziehungsweise 0,1 Mrd. Euro im Vergleich zur Vorjahresperiode an.
Ende April 2025 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von 23,5 Mrd. Euro auf.
Die Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe des Haushaltsjahres starken Schwankungen und beeinflussen somit die eingesetzten Kassenmittel in den einzelnen Monaten in unterschiedlichem Maße. Auch der Kapitalmarktsaldo zeigt im Jahresverlauf in der Regel starke Schwankungen. Die unterjährige Entwicklung des Finanzierungssaldos und des jeweiligen Kapitalmarktsaldos sind daher keine Indikatoren, aus denen sich die erforderliche Nettokreditaufnahme und der Finanzierungssaldo am Jahresende errechnen lassen. Dies gilt in besonderem Maße zu Beginn eines Jahres und in diesem Jahr zusätzlich auch aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung.
Entwicklung des Bundeshaushalts
Entwicklung des Bundeshaushalts
Ist 2024
Ist-Entwicklung
April 2025¹
Ausgaben (Mrd. Euro)²
465,7
159,5
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+6,6
Einnahmen (Mrd. Euro)³
440,6
136,0
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
+8,7
Steuereinnahmen (Mrd. Euro)
375,0
122,5
Unterjährige Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Rückflüsse von notlagenkreditfinanzierten Ausgaben (Mrd. Euro)
-8,5
-
Abweichungen in den Summen durch Rundung der Zahlen möglich.
1 Buchungsergebnisse.
2 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
3 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Leistungen des Bundes für Unterkunft und Heizung nach dem SGB II
12.360
2,7
4.065
4.212
+3,6
Soziale Leistungen nach dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz
11.107
2,4
3.816
5.068
+32,8
Sonstige soziale Angelegenheiten
1.322
0,3
-589
123
-120,9
Gesundheit, Umwelt, Sport, Erholung
6.121
1,3
1.442
1.221
-15,4
Wohnungswesen, Städtebau, Raumordnung und kommunale Gemeinschaftsdienste
4.084
0,9
507
883
+74,0
Wohnungswesen, Wohnungsbauprämie
2.759
0,6
419
795
+89,6
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
1.447
0,3
208
184
-11,6
Energie- und Wasserwirtschaft, Gewerbe, Dienstleistungen
8.447
1,8
1.268
5.656
+346,2
Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung
1.324
0,3
344
3.722
X
Sonstiges im Bereich Gewerbe und Dienstleistungen
2.171
0,5
136
892
X
Regionale Förderungsmaßnahmen
2.776
0,6
417
458
+9,9
Verkehrs- und Nachrichtenwesen
36.380
7,8
6.547
10.181
+55,5
Straßen
10.722
2,3
2.117
1.911
-9,7
Eisenbahnen und öffentlicher Personennahverkehr
17.640
3,8
2.182
5.809
+166,2
Allgemeine Finanzwirtschaft
42.952
9,2
16.713
12.920
-22,7
Grund- und Kapitalvermögen, Sondervermögen und Finanzzuweisungen
7.515
1,6
1.968
2.039
+3,6
Zinsausgaben und Ausgaben im Zusammenhang mit der Schuldenaufnahme
34.261
7,4
14.303
10.400
-27,3
Ausgaben insgesamt¹
465.670
100,0
149.583
159.527
+6,6
1 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Entwicklung der Ausgaben des Bundeshaushalts nach ökonomischen Arten
Ist 2024
Ist-Entwicklung
Unterjährige
Veränderung
gegenüber
Vorjahr
April 2024
April 2025
in Mio. Euro
Anteil in
Prozent
in Mio. Euro
in Prozent
Konsumtive Ausgaben
409.011
87,8
140.463
145.322
+3,5
Personalausgaben
42.441
9,1
14.684
15.367
+4,7
Aktivbezüge
31.530
6,8
10.747
11.256
+4,7
Versorgung
10.910
2,3
3.937
4.111
+4,4
Laufender Sachaufwand
41.959
9,0
11.011
11.159
+1,3
Sächliche Verwaltungsausgaben
23.297
5,0
6.735
6.672
-0,9
Militärische Beschaffungen
14.675
3,2
3.761
3.452
-8,2
Sonstiger laufender Sachaufwand
3.987
0,9
515
1.035
+101,0
Zinsausgaben
34.223
7,3
14.282
10.386
-27,3
Laufende Zuweisungen und Zuschüsse
288.692
62,0
99.442
107.324
+7,9
an Verwaltungen
42.905
9,2
14.044
15.745
+12,1
an andere Bereiche
245.787
52,8
85.398
91.579
+7,2
darunter:
Unternehmen
35.471
7,6
8.581
13.351
+55,6
Renten, Unterstützungen u. a.
41.734
9,0
14.427
14.662
+1,6
Sozialversicherungen
144.758
31,1
55.711
58.055
+4,2
Sonstige Vermögensübertragungen
1.697
0,4
1.044
1.086
+4,0
Investive Ausgaben
56.658
12,2
9.120
14.204
+55,7
Sachinvestitionen
7.453
1,6
1.191
1.335
+12,1
Baumaßnahmen
4.420
0,9
706
838
+18,7
Erwerb von beweglichen Sachen
2.747
0,6
465
473
+1,7
Grunderwerb
287
0,1
20
24
+20,0
Finanzierungshilfen
49.205
10,6
7.928
12.869
+62,3
Erwerb von Beteiligungen, Kapitaleinlagen
5.619
1,2
50
4.552
X
Darlehensgewährungen, Gewährleistungen
1.904
0,4
300
1.051
+250,3
Zuweisungen und Zuschüsse
41.682
9,0
7.577
7.266
-4,1
Globalansätze
-
0,0
0
0
X
Ausgaben insgesamt¹
465.670
100,0
149.583
159.527
+6,6
1 Mit Ausnahme der Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt, der Zuführungen an Rücklagen, der Ausgaben zur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags und den Tilgungsausgaben aufgrund nicht-struktureller Einnahmen aus zurückgezahlten Notlagenmitteln. Ohne Ausgaben aus haushaltstechnischen Verrechnungen.
1 Abweichungen zur Tabelle „Entwicklung der Steuereinnahmen (ohne reine Gemeindesteuern) im laufenden Jahr“ sind methodisch bedingt.
2 Mit Ausnahme der Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt, der Entnahme aus Rücklagen und der Einnahmen aus kassenmäßigen Überschüssen sowie der Münzeinnahmen. Ohne Einnahmen aus haushaltstechnischen Verrechnungen.